AMD Duron 1 Ghz@1133 Mhz

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Das folgende PC-System besteht aus einem relativ starken Prozessor und ausreichend viel Arbeitsspeicher. Ein günstiges Aufrüstkit (bestehend aus Mainboard, Prozessor, Kühler und Grafikkarte) sollte dem alten PC etwas flotter machen. Ob sich dieses günstige Paket gelohnt hat, werde ich anhand folgenden Tests zeigen.

System

Prozessor   AMD Duron 1 Ghz
Mainboard   Elitegroup K7S5A
FSB   200 Mhz (2 x 100 Mhz)
Arbeitsspeicher   160 MB SDRAM PC-100
Grafikkarte   Riva TNT 2 M64
Grafikspeicher   32 MB SDRAM
Takt (GPU / Speicher)   125  / 143 Mhz
Festplatte   6,0 Gb
Betriebssystem   Windows 98 SE

3D Mark 2000 bei einer Auflösung von 1024 x 768 x 16 Bit: 1900 Punkte

Benchmark Duron 3D Mark SE 2001

3D Mark 2001 SE bei einer Auflösung von 1024 x 768 x 32 Bit:    736 Punkte

Benchmark Duron 3D Mark SE 2001

Prozessor

Um einen AMD Duron zu übertakten, gibt es zwei Möglichkeiten: Der erste Weg erfordert, Änderungen an dem Prozessor vorzunehmen, indem man bestimmte Leiterbrücken durchtrennt und anschließend wieder miteinander verbindet. Da ich persönlich diese Art des Übertaktens ein wenig riskant finde, nahm ich mir vor, den Prozessortakt mithilfe des Front-Side-Bus zu erhöhen.

Um nun den FSB zu erhöhen, führte ich ein BIOS-Update durch (ein OC-BIOS für das K7S5A findet Ihr auf der Seite k7s5a.de.cx), da mir das Mainboard nur die Einstellungen 100/100 Mhz und 133/133 Mhz ermöglichte. Nach dem BIOS-Update zeigte mir das BIOS neben den oben genannten Einstellungsmöglichkeiten die Werte 112/112, 124/124, 142/142, 148/148, 150/150 und 166/166 Mhz an.

Daraufhin stellte ich den FSB erstmal auf 112 Mhz ein und nach dem anschließenden Bootvorgang zeigte mir der Rechner erstaunlicherweise 1133 Mhz an, obwohl eigentlich nach Adamriese 1120 Mhz (10*112 Mhz = 1120 Mhz) erscheinen müsste. Ich denke mal, dass das Mainboard die Taktzahl auf die 1133 Mhz anhebt.

Ich hielt mich nicht lange an diesem "positiven" Problem auf und verfolgte, wie Windows ohne Probleme bootete. Daraufhin bestätigte mir auch "MotherboardMonitor", dass der Prozessor mit 1120 Mhz getaktet ist. Die 120 Mhz mehr brachten leider keine große Steigerung in den Benchmarks: Im 2000'er Benchmark wurden 29 Punkte mehr und im 2001'er Benchmark 18 Punkte mehr erreicht. Daraus kann man schließen, dass die Grafikkarte das System ausbremst.

Benchmark Duron 3D Mark SE 2000        Benchmark Duron 3D Mark SE 2000

Der nächste Schritt wäre nun, den FSB auf 124 Mhz anzuheben, doch bootete der Rechner nicht. Es wurde zwar ein 1250'er Duron angezeigt, aber bereits im anfänglichem Bootvorgang waren Bildfehler sichtbar. In den Windows-Bootvorgang kam der Rechner auch nicht nach mehrfachem Neustart. Daraufhin tauschte ich den Arbeitsspeicher gegen einen 256 MB DDRam-Riegel aus, von welchem ich weiß, dass er auch mit einen FSB bis 150 Mhz zurechtkommt. So konnte ich ausschließen, dass der Arbeitsspeicher verantwortlich dafür war, dass der Rechner nicht bootete. Doch auch dieses führte nicht zu dem erwünschtem Ziel, so dass ich zu dem Entschluss kam, dass man diesen Prozessor nicht ohne Manipulationen an der CPU selbst weiter takten kann.

Die Erweiterung des Arbeitsspeichers von 160 auf 256 MB brachten einen relativ großen Schub. Die Punkteanzahl im 3D Mark 2000 konnte erneut um 29 Punkte auf 1958 und die Punkteanzahl im 3D Mark 2001 um 31 Punkte auf 776 erhöht werden. Es scheint zwar nur eine geringe Erhöhung zu sein, doch kann ein Rechner nie genug Arbeitsspeicher haben.

Grafikkarte

Da, wie schon erwähnt, die Grafikkarte eindeutig der Flaschenhals dieses Systems ist, möchte ich nun die Grafikkarte so weit wie möglich übertakten. Dieses machte ich wieder mit dem Allround-Talent "PowerStrip", denn mit diesem Programm ist es sehr einfach, im laufendem Betrieb den Takt der Grafikkarte einzustellen. Also ich begann, den Takt des Grafikchips von 125 auf 140 Mhz und den Speichertakt von 143 Mhz auf 160 Mhz anzuheben. Wie zu erwarten war, brachte diese Erhöhung eine weit größere Steigerung in den Benchmarks.

AMD Duron Benchmark

2174 Punkte im 3D Mark 2000

AMD Duron Benchmark
868 Punkte im 3D Mark 2001 SE

Daraufhin versuchte, ich die Leistungsgrenzen der Grafikkarte völlig auszureizen. Bei einem Chiptakt von 160 Mhz und einem Speichertakt von 180 Mhz lief zwar der 2001'er Benchmark durch, doch konnte man bereits leichte Bildfehler erkennen. Im 2000'er Benchmark hängte sich der Rechner immer wieder auf, so dass ich gezwungen war, die Grafikkarte auf beachtliche 155 / 175 Mhz runterzutakten. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen:


2354 Punkte im 3D Mark 2000


938 Punkte im 3D Mark 2001


125@155 / 143@175 Mhz


Für alle Nostalgiker ließ ich zum Schluss noch einmal den ältesten Benchmark aus der MadOnion-Familie durchlaufen. Im 3D Mark 99 erreichte das übertaktete System 4798 Punkte bei einer Auflösung von 1024 x 768 x 16 Bit:



Hier wird ein weiteres Mal sehr deutlich, dass ein 1000'er Duron und eine RIVA TNT 2 ein sehr ungleiches Paar sind. 17734 CPU-Punkte gegenüber 4798 3D-Punkte sprechen eine klare Sprache für sich. Die Grafikkarte ist einfach zu langsam für dieses System. Ich denke, bereits eine Geforce 2 MX würde diesem System einen enormen Schub geben.

Übersicht

CPU % Grafikchip % Grafikspeicher % RAM 3DMark 2000 % 3DMark 2001 %
1000 Mhz 0% 125 Mhz 0% 143 Mhz 0% 160 MB 1900 0% 736 0%
1120 Mhz 11% 125 Mhz 0% 143 Mhz 0% 160 MB 1929 1,5% 754 2,5%
1120 Mhz 11% 125 Mhz 0% 143 Mhz 0% 256 MB 1958 3,0% 776 5,5%
1120 Mhz 11% 140 Mhz 12% 160 Mhz 12% 256 MB 2174 14,5% 868 18,0%
1120 Mhz 11% 155 Mhz 24% 175 Mhz 22% 256 MB 2354 24,0% 938 27,5%

Fazit

Dieses System ist zwar keine High-End-Maschine, man kann aber durchaus noch aktuelle 3D-Shooter mit gewissen Eingrenzungen spielen. Man sollte in naher Zukunft aber mit einer neuen Grafikkarte planen, da diese in Spielen schnell an ihre Leistungsgrenzen stößt und das System ausbremst (was soll man erwarten, die Riva TNT 2 hat uns einige Jahre günstig durch die Gamer-Welt begleitet :-) ). Im 3D Mark 2001 kam es mir in einigen Tests vor, dass ich nicht einen 3D-Test mache, sondern dass mir gerade eine nette Dia-Show gezeigt wird.

Zum Übertakten eignet sich das System bestens. Einen AMD Duron kann sicherlich über 1300 Mhz takten, wenn man es wagt, die Leiterbrücken zu bearbeiten. Die Grafikkarte konnte man trotz der Passivkühlung um fast 25% übertakten. Verpasst man nun noch dem Grafikchip einen Aktivkühler und den Speicherbänken zusätzliche Passivkühler, kann man die Karte noch höher takten, welches ein gutes Ergebnis ist.

Die Erhöhung des Prozessortaktes um 120 Mhz führte nur zu einer geringen Erwärmung. Lediglich 1°C Unterschied zwischen beiden Taktraten konnte verbucht werden.