Worauf man beim Kauf eines Notebooks achten sollte

Beim Kauf eines Notebooks bedarf es einer größeren Überlegung als bei einem herkömmlichen Desktop-PC's. Denn neben dem deutlich höheren Preis eines Notebooks im Vergleich zu einem herkömmlichen "Schreibtisch-PC" gibt es bei den mobilen Arbeitsstationen einen erheblichen Nachteil, denn man kann diese oftmals nicht nach- bzw. aufrüsten. Hat man sich erst einmal für ein bestimmtes Notebook entschieden, so wird man mit dieser Hardware-Konfiguration vorerst eine Zeit lang leben müssen, möchte man sich nicht jedes halbe Jahr ein neues zulegen. Bei einem herkömmlichen Desktop-PC ist das ein wenig einfacher. Fällt dem Anwender im Nachhinein ein, dass er vielleicht noch ein TV-Karte oder doch einer schnellere Grafikkarte benötigt, so kann er diese Komponente bequem austauschen und aufrüsten. Dabei muss er noch nicht einmal viel Geld ausgeben und schlaue Computerfreunde rüsten von Zeit zu Zeit ihr System nach und sparen so eine Menge Geld, da sie sich nicht ein ganzes Komplettsystem kaufen müssen.

Anders ist das bei Notebooks. Da es im mobilen Markt noch keine einheitlichen Vorgaben gibt und die einzelnen Hersteller das Innenleben des Systems selbst bestimmen, kann man viele Komponenten nicht so einfach austauschen. In den meisten Fällen ist man von dem jeweiligen Hersteller abhängig und wie das einmal so ist, wenn es keine freie Konkurrenz gibt, lassen sich das die Hersteller auch sehr gut bezahlen. Im Desktop-Markt hat der Anwender die freie Wahl beim Zusammenstellen seines Rechners. Egal ob Mainboard, Grafikkarte, Gehäuse oder Netzteil, jede einzelne Komponente eines Desktop-Rechners kann man von den zahlreichen Herstellern beziehen und sich so seinen individuellen Wünschen gerecht werden. Bei einem Notebook hat man oftmals nur die freie Wahl beim Prozessor, Arbeitsspeicher und der Festplatte. Alle anderen Komponenten sind vom Notebook-Hersteller vorgegeben.

Formfaktor - Größe und Gewicht des Notebooks

Mittlerweile wird ein Notebook in den unterschiedlichsten Gebieten eingesetzt und somit bietet der Markt auch Notebooks in verschiedensten Größen an. Daher sollte man sich vor dem Kauf eines Notebooks Gedanken darüber machen, wo und an welchen Orten man das Notebook einsetzen möchte. Plant man das Notebook als Ersatz für den Desktop-PC ein, um etwas mehr Platz auf seinem Schreibtisch zu bekommen, so spielen Größe, Gewicht und Akkulaufzeit keine entscheidende Rolle, denn man muss das Notebook nicht transportieren. Hier bieten sich so genannte Desktop-Replacement-Systeme an.


Subnotebooks sind besonders klein und handlich,
verfügen dafür aber nicht die Leistungsfähigkeit
eines "normalen" Notebooks

Möchte man aber mit seinem System aber auch mobil unterwegs arbeiten, darf das Notebook nicht zu sperrig und schwer sein. Hier bieten sich normale Notebooks an, denn diese vereinen eine gute Leistungsfähigkeit mit einer bequemen Mobilität. Wem auch Notebooks noch zu groß und nicht handlich genug erscheinen, der greift zu einem so genannten Subnotebook. Subnotebooks zeichnen sich durch ein absolut kleine und leichte Bausweise aus und sind somit sehr portabel. Der Nachteil solcher Subnotebooks ist die mangelnde Leistungsfähigkeit, denn auf dem sehr geringen Raum sind für schnelle Hardwarekomponenten kein Platz.

Monitor

Die Wahl des richtigen Displays ist sehr wichtig, denn es gibt große Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Notebooks. Primär sollte man natürlich auf die Größe des Displays achten, denn die spätere maximale Auflösung ist davon abhängig. Vergleichbar mit herkömmlichen Monitoren aus dem Desktop-Markt könnte man voreilig sagen "Je größer das Display, desto besser", aber man sollte auch die Nachteile bedenken. Zum einen wird das Notebook augrund des größeren Formfaktors schwerer und zum anderen steigt der Stromverbrauch, so dass die Akkulaufzeit reduziert wird. Das Display ist neben dem Prozessor der größte "Stromfresser" in einem Notebook.

Hat man sich einmal für eine bestimmte Größe entschieden, so sollte man nun noch auf einige Qualitätsmerkmale des Displays Wert legen. Zum einen sollte man darauf achten, dass das Display eine gute Hintergrundbeleuchtung besitzt. Wenn man mit seinem Notebook im Haus oder in der Abenddämmerung auf dem Balkon arbeitet, ist die Stärke der Hintergrundbeleuchtung nicht so wichtig. Der Anwender wird sich spätestens dann ärgern, wenn er während der Mittagssonne im freien Gelände sein Notebook einschaltet. Denn ist dann die Beleuchtung zu schwach, kann man das Bild auf dem Display so gut wie gar nicht mehr erkennen. Daher sollte bei einem Notebook die Hintergrundbeleuchtung auf mindestens 140 cd/m2 eingestellt werden können, um im hellen Tageslicht bequem arbeiten zu können.

Prozessor

Der Prozessor ist eine der Komponenten, die man in fast jedem Notebook beliebig austauschen kann. Somit stellt die Wahl des Prozessors kein Kopfzerbrechen dar, denn man kann diesen später beruhigt durch ein schnelleres Modell austauschen. Doch bei der Wahl eines Prozessors kann man auch einige Fehler begehen, die einem erst im Nachhinein so richtig bewusst werden: Um das Notebook möglichst mit leistungsfähigen Komponenten auszustatten, greifen Notebook-Hersteller oftmals zu herkömmlichen Desktop-Prozessoren. Diese sind zwar in der Regel höher getaktet und schneller als die mobilen Prozessoren, doch verbrauchen diese deutlich mehr Strom und werden im Betrieb spürbar heißer.


Mobile Prozessoren verbrauchen weniger
Strom und weisen eine geringe Wärmeentwicklung
auf als Desktop-Prozessoren

Zwar hat man mit einem Desktop-Prozessor ein paar Prozentpunkte mehr Leistung, doch wird die Akkulaufzeit des Notebooks mit einem solchen Prozessor deutlich gedrückt, so dass man das Notebook in kürzeren Perioden wieder an die Steckdose zum Nachladen stecken muss. Des Weiteren produzieren Desktop-Prozessoren deutlich mehr Hitze als die mobilen Varianten, was man an der unangenehm werdenden Unterseite des Notebooks zu spüren bekommt. Viele werden jetzt sicherlich denken, dass man mit diesem Umstand gewiss auskommen kann, aber es gibt noch einen weiteren entscheidenden Nachteil eines Desktop-Prozessors in einen Notebook: die Lärmentwicklung.

Besitzt ein Notebook einen mobilen Prozessor, der nicht so viel Hitze entwickelt, so wird der Lüfter nur sporadisch eingeschaltet, nämlich erst dann, wenn der Prozessor unter Volllast arbeitet und so überdurchschnittlich warm wird. Da dies aber nur selten der Fall ist, so kann der Anwender zum größten Teil mit einem fast geräuschlosen System arbeiten. Anders ist das mit einem Desktop-Prozessor. Dieser muss ständig gekühlt werden, damit dieser nicht beschädigt wird, so dass der Lüfter Rund um die Uhr im Einsatz ist und für eine unangenehme Geräuschkulisse sorgt. Und allein dieser Umstand war für viele Notebook-Besitzer ein Grund dafür, das Gerät wieder umzutauschen, denn man kann ein solches Gerät unmöglich in einer Bibliothek oder abends in einer ruhigen Stunde benutzen.

Zusätzlich sollte man auch darauf achten, dass man nicht immer zu dem absoluten High-End-Prozessor greift, wenn man Wert auf ein leises Notebook legt. Auch wenn die Industrie bei mobilen Prozessoren alles versucht, um den Stromverbrauch und die Hitzenentwicklung zu verringern, steigen beide Werte unvermeidlich an, um so höher Prozessor getaktet wird.

Grafikkarte

Bei der Wahl der Grafikkarte sollte man sich seinen eigenen Bedürfnissen bewusst sein. Wer gerne moderne 3D-Spiele auf seinem Notebook anwenden möchte, der sollte auf jeden Fall zu einer aktuellen mobilen High-End-Grafikkarte aus dem Hause ATI oder Nvidia greifen. Auch wenn mobile Grafikkarten nicht ganz mit der Leistungsfähigkeit der schnellsten Desktop-Grafikkarten mithalten können, verfügen diese aber über mehr als ausreichende Grafikpower und werden auch durch aktuelle 3D-Spiele nur in den seltensten Fällen völlig ausgereizt.


Wer gerne moderne 3D-Games spielt,
sollte zu einem schnellen Grafikboard
aus dem Hause ATI oder Nvidia greifen

Wer aber mehr mit seinem Notebook arbeitet als das er es zum Spielen braucht, der kann ruhig auf eine teure High-End-Grafikkarte verzichten. Wer hauptsächlich Office-Arbeiten erledigt, regelmäßig im Internet surft, den ein oder anderen DVD-Film anschaut oder Bildbearbeitung auf seinem Notebook bewältigt, der kann auch getrost zu einer so genannten OnBoard-Grafikkarte greifen, welche den Grafikspeicher vom Arbeitsspeicher abzweigt. In diesem Fall sollte man aber über genügend Arbeitsspeicher in seinem Notebook besitzen, so dass man ohne Bedenken auf 32 oder 64 MB Speicher für die Grafikkarte verkraften kann.

Festplatte

Bei einer Notebook-Festplatte kann man in der Regel nicht viel falsch machen, da sie keinen großen Faktor für den Stromverbrauch darstellt und sich die einzelnen Festplatten einer Modellreihe kaum in der Performance unterscheiden. Man sollte sich aber bewusst sein, dass man in einem Notebook nur eine einzige Festplatte einbauen kann. Daher sollte man sich beim Kauf eines Notebooks über die Größe der Festplatte im Klaren sein.

Notebook-Festplatten werden in der 2,5"-Größe hergestellt und können aufgrund dieser kleinen Bauweise weder in der Größe noch in der Schnelligkeit mit herkömmlichen Festplatten konkurrieren, welche in der 3,5"-Bauweise produziert werden. Aber auch im Notebook-Bereich schläft die Industrie nicht, so dass immer wieder Notebook-Festplatten mit einer akzeptablen Performance auf dem Markt gebracht werden. Und sollte einem Notebook-Besitzer mal die Leistungsfähigkeit bzw. die Kapazität nicht mehr ausreichen, kann er die Festplatte bequem austauschen.

Zusätzliche Komponenten

Ein Notebook kann man nur sehr schwer nachrüsten. Aus diesem Grund sollte man beim unbedingt darauf achten, dass es beispielsweise alle benötigten Anschlüsse wie USB 2.0 oder LAN besitzt. Zwar es gibt es die Möglichkeiten, solche Anschlüsse mithilfe von PCMCIA-Karten (das sind Erweiterungskarten für Notebooks, die man mit PCI-Karten aus dem Desktop-Markt vergleichen kann) nachzurüsten, doch sind Steckplätze für PCMCIA-Karten begrenzt. In der Regel besitzt ein Notebook zwei solcher Steckplätze, so dass man schon genau kalkulieren muss, welche Steckkarten dort eingesetzt werden können. Daher sollte ein Notebook bereits beim Kauf alle wichtigen Anschlüsse vorweisen können, damit man später immer noch Spielraum hat, bestimmte Komponenten nachzurüsten.


Mit einer PCMCIA-Karte kann man das Notebook
nachträglich erweitern

Aber in Form von PCMCIA-Karten kann man nicht alle Wünsche erfüllen. Extravagante Wünsche wie z.B. eine TV-Karte sind in der Welt (noch) nicht möglich. Dieser Punkt spricht wieder für ein Desktop-System: denn alles das, was man mit einem Desktop-Rechner möglich ist, ist mit einem Notebook nicht möglich. Das gleiche gilt aber auch umgekehrt, denn ein Desktop-System ist nicht mobil. Hier hat der Anwender die Wahl zwischen Flexibilität und Funktionalität.