Auswirkung auf die berufliche und persönliche Laufbahn

Eine LPIC-Zertifizierung lohnt sich auf jeden Fall. In diesem Artikel wurden Erklärungen und Aussagen zu dem Thema "Wie wirken sich die LPIC-Zertifikate auf meine berufliche und persönliche Laufbahn aus" gesammelt.

Erklärung auf der offiziellen LPI-Homepage

http://www1.lpi.org/de/why_certify.html

Warum braucht Linux eine Zertifizierung?

Diese Frage wurde im Detail von Dan York, LPI-Mitbegründer und dessen erstem Präsident, im ersten Artikel einer Reihe über die Linux-Zertifizierung für die Linux Gazette, behandelt. Hier die wichtigsten behandelten Punkte (für weiterführende Informationen lesen Sie bitte den Originalartikel!):

  • Anerkennung durch die Industrie
  • Bereitstellung eines organisierten Ausbildungswegs für Schüler
  • Bereitstellung eines organisierten Ausbildunsmechanismus für Seminaranbieter
  • Verbesserung des Marketings
  • Dem "es gibt keinen Support"-Argument widersprechen
  • Aus Schülern Linuxverfechter machen
  • Linux geschulten Personen breitere Arbeitsfelder ermöglichen
  • Neue Linuxuser erschließen
  • Mithilfe bei Personalentscheidungen

Der einfachste Weg um Unternehmen, die öffentliche Verwaltung und Institutionen für Linux zu gewinnen, ist sicherzustellen, dass es einen Support dafür gibt... Die meisten der bedeutensten Unternehmer innerhalb der Linux-Gemeinschaft bieten diesen an oder arbeiten daran. Der nächste Schritt ist den Linux-Spezialisten einen Weg zu bieten, so dass diese in diesem Modell beschäftigt werden können. Um es kurz zu machen... es geht um den Support!


Warum sollte man sich zertifizieren?

  • Nachweis der Kompetenz für eine Linuxspezifische Funktion.
  • Einfacher Nachweis seiner Fähigkeiten gegenüber einem potenziellen Arbeitgeber.
  • Hilfreich bei der Planung und Verfolgung von Karrierezielen.
  • Die LPI Zertifizierung wird aus der Linux-Gemeinschaft heraus von Gleichgesinnten entwickelt und ermöglicht so, daß jeder an der Entwicklung der Zertifizierungsstandards und -prüfungen teilnehmen kann.

Weitere Erklärung auf der offiziellen LPI-Homepage

http://www1.lpi.org/de/why_lpi.html

Gründe um sich nach LPI zu zertifizieren

Das LPI entwickelt das Zertifizierungsprogramm anhand der nachfolgenden Maßstäbe, welche eine Grundlage bilden, von der wir denken, daß sie diese zur besten Zertifizierung macht:

  • Relevanz: LPI zertifiziert anhand der technischen Fähigkeiten, die zur Durchführung der Arbeitsplatzbeschreibung notwendig sind. Diese wurden mit einer Befragung nach Aufgabenbeschreibungen und tatsächlich notwendigen Fähigkeiten von hunderten IT-Professionals in entsprechenden Positionen ausgewählt.
  • Qualität: Die LPI Zertifizierungsprüfungen werden anschließend einem gründlichen Test auf Stichhaltigkeit unterzogen, wobei psychometrische Standards maßgebend sind. Dadurch wird die Konstistenz und die Unterscheidung zwischen kompetenten und nicht-kompetenten Teilnehmern gesichert, und die zum Bestehen des Tests notwendige Punktzahl wird auf einen optimalen Wert gesetzt.
  • Neutralität: Das LPI ist eine gemeinnützige Organisation, die sich einzig und alleine mit Standards für eine professionellen Zertifizierung beschäftigt. Sie verhält sich neutral gegenüber Anbietern von Linux Distributionen, Schulungsunternehmen, usw. Für das LPI stellt die Zertifizierung kein Mittel dar, um ein Produkt auf dem Markt zu fördern.
  • Unterstützung: Das LPI dient Linuxexperten und den Firmen, die sie beschäftigen. Wir haben viele Unterstützer in der Linux-Gemeinschaft, wie man anhand des Beirates und der Sponsoren erkennen kann.

Warum sollte man LPI-Absolventen einstellen?

  • Die LPI-Zertifizierung etabliert ein Standardniveau von Fähigkeiten und Kenntnissen der Bewerber und Angestellten, das weit anerkannt und unterstützt ist.
  • Es hilft bei der objektiven Auswahl von geeigneten Kandidaten für Linux-spezifische Funktionen. Dadurch spart man Geld und Zeit und erhöht so die Produktivität.
  • Es zeigt die Kompetenz der Mitarbeiter gegenüber den Kunden und steigert deren Vertrauen.

Beschreibung auf Linux-Praxis.de

http://www.linux-praxis.de/lpitips.html

Die Zielsetzung des Linux Professional Institute (LPI) ist es nicht, ein Examen anzubieten, das einfach durch Auswendiglernen von Fragen und Antworten ablegbar ist. Eie Zertifizierung, die mit solchen Mitteln ablegbar ist verliert zwangsläufig an Wert, denn sie sagt nichts über das Wissen, sondern nur über die Fähigkeit des Auswendig-Lernens aus. Die LPI-Prüfungen sind daher etwas anders ausgelegt, als etwa die von Microsoft oder Novell.

Die Fragen, die während der LPI-Prüfung gestellt werden, sind nicht im Internet zu finden, wer die Prüfung ablegt, unterschreibt, die Fragen nicht zu veröffentlichen. Es gibt - zumindestens bis heute - noch keinerlei solcher Braindumps zu haben. Und das ist auch gut so.

Um sich auf die Prüfung vorzubereiten, sollten die Prüfungsziele der jeweiligen Kategorie Schritt für Schritt durchgearbeitet werden. Dabei sollte es nicht um Auswendiglernen, sondern um das Verständnis gehen. Das ist also nicht durch pures Lesen eines Study-Guides zu erreichen, sondern nur durch die Praxis.

Auch die auf diesen Seiten veröffentlichten Study-Guides sind da keine Ausnahme. Sie sollten vielmehr dazu dienen, die einzelnen Kategorien zu erläutern und Fragen dazu zu klären. Was aber muß man tun, um die Dinge tatsächlich zu lernen?

Installieren Sie Linux auf einem Rechner, falls noch nicht geschehen und probieren Sie alles aus. Arbeiten Sie solange mit einem Thema aus dem Study-Guide, bis Sie das Thema aus dem ff beherrschen. Dazu zählt nicht nur die Fähigkeit, die geforderten Dinge ausführen zu können, sondern sie auch zu verstehen. Mit der praktischen Arbeit kommen Sie an einem solchen Verständnis eigentlich nicht vorbei, denn Linux ist - entgegen landläufiger Meinungen - sehr logisch aufgebaut.

Der erfreuliche Nebeneffekt an dieser Art zu lernen, ist der, daß Sie am Ende nicht nur eine Zertifizierung in der Tasche haben, sondern sich dann auch tatsächlich mit dem System auskennen werden. Damit bleibt dann auch der Wert der Zertifizierung erhalten und verwässert nicht, wie beispielsweise bei den sogenannten "paper-mcse"...

Monster.de: Linux gehört ins Bewerberprofil [Stand 03.04.06]

http://it.monster.de/9467_de_p1.asp

Der Pinguin namens Tux ist nicht nur das Maskottchen des Betriebssystems Linux, es steht geradezu als Symbol für den Kampf gegen den Monopolisten Microsoft. Die Verbreitung dieses Systems von Linus Torvalds hält sich zwar noch in Grenzen: Nur rund fünf Prozent aller weltweit eingesetzten Computer laufen mit Linux - die Mehrheit der Rechner dagegen auf Windows. Aber immer mehr Firmen und Behörden interessieren sich für die Windows-Alternative, weil bereits Hersteller wie IBM und Sun seit einigen Jahren ihre Serversysteme mit Linux ausrüsten. Andere Hersteller treiben den Einsatz von Linux bei Privatanwendern voran. So hat kürzlich Hewlett-Packard einen neuen Notebook mit dieser Opensource-Software ausgestattet. Mittelfristig soll diese die Microsoft-Konkurrenz überholen, sagte kürzlich Peter Ganten, Geschäftsführer des Linux-Unternehmens Univention, in seinem Vortrag auf der Cebit.

Da sich immer mehr Unternehmen und Behörden diesem alternativen Betriebssystem zuwenden, benötigen IT-Experten zunehmend Fähigkeiten im Umgang mit Linux. Hier ist neben dem technischen Können auch betriebswirtschaftliches Wissen gefragt. Sie sollten in der Lage sein, die Total Cost of Ownership - also alle Kosten von der Anschaffung über die Wartung und Updates bis hin zur Fehlerbehebung - so realistisch wie möglich zu kalkulieren. Dazu brauchen sie Selbstbewusstsein, Feingefühl, Überzeugungskraft und eine starke Persönlichkeit.

[...]

Doch wie kann ein IT-Spezialist seine Linux-Kenntnisse schulen und diese dann auch nachweisen, um potenzielle Arbeitgeber von seinem Know-how zu überzeugen? Wer bisher mit den einschlägigen Microsoft-Zertifikaten, wie dem Microsoft Certified Systems Administrator (MCSA) und dem Engineer (MCSE) vertraut ist, will für Linux ähnlich anerkannte Abschlüsse sehen. Die bekommt man beim neutralen Linux Professional Institute (LPI). Die Lehrpläne und Prüfungen teilen sich in System- und Netzwerkadministration. Bisher gibt es zwei Level, ein dritter ist in Arbeit - LPI2 ist jedoch schon so anspruchsvoll, dass es für den professionellen Einsatz in den meisten Fällen ausreicht. Im Oktober 2005 erhielt der weltweit 100.000te Absolvent sein LPI-Zertifikat, davon kommen allein 10.000 aus Deutschland. "Damit sind wir nach Japan auf Platz zwei", freut sich Klaus Behrla, Pressesprecher von LPI German. 1500 Kandidaten haben sogar schon das zweite Level geschafft.

Geschult werden zunächst die Grundlagen, etwa wie man Partitionen und Dateisysteme erstellt oder Server mit Peripheriegeräten vernetzt. Die Prüfung zum LPI1 schafft nur, wer E-Mailserver und Internet anbinden kann und sich mit Infrastrukturdiensten auskennt. Auf Level 2 muss ein LPI-Teilnehmer Kernelmodule konfigurieren, Cluster aufbauen und Hochverfügbarkeitslösungen einrichten. Die Administratoren müssen auch einfache Scripte schreiben können, zum Beispiel für die Objekteinbindung unter Perl. Auch die Integration von Web- und FTP-Servern sowie die IT-Sicherheit auf Host- und User-Ebene gehören zum Job.

[...]

Der Jobmarkt für reine Linux-Administratoren ist noch recht begrenzt - bundesweit werden gerade einmal ein paar Dutzend gesucht. Mittelfristig sieht LPI-Sprecher Behrla den Bedarf steigen. Anders ist die Lage dagegen bei IT-Generalisten, die sich in mehreren Systemumgebungen auskennen. Hier haben zahlreiche Berufsgruppen zumindest grundlegend mit Architektur, Eigenschaften und Besonderheiten eines Linux-Systems zu tun. Dies sind etwa IT-Berater, Projektmanager, Anwendungsentwickler, System-, Netzwerk- und Serveradministratoren, Systemdesigner und -integratoren. Für solche berufserfahrene Experten, die meist nur den LPI1-Level benötigen, stehen mehrere hundert Jobs im Internet.

Potenzielle Arbeitgeber sind beispielsweise Beratungsfirmen, die Unternehmen beim Umstieg von Windows auf Linux beraten, sowie Systemhäuser, Ingenieur- und Entwicklerbüros, die als Dienstleister für die Implementierung und die Anwendungsentwicklung beim Kunden zuständig sind. Auch Automobilhersteller wie BMW suchen immer wieder Informatiker, die Software für die Fahrzeugelektronik entwickeln. Häufig suchen auch Internetfirmen, die Webshops und Suchmaschinen betreiben, Experten mit Linuxwissen. Trotz einiger prominenter Beispiele aus Behörden sieht Behrla derzeit die meisten Jobs in der Industrie.