LISA-Dämon, die Netzwerkumgebung für Linux-User

In dem Artikel Samba - Linux im Windows-Netzwerk wurde darauf eingegangen, wie man einen Linux-Rechner dazu bringt, mit einem Windows-PC zu kommunizieren. Wir haben gelernt, dass Samba die Grundlage dafür ist, dass die beiden unterschiedlichen Betriebssysteme auf die Freigaben des anderen zugreifen können. Mit Samba kann man dementsprechend Freigaben auf dem Linux-Rechner erstellen, auf die dann ein beliebiger Windows-Rechner zugreifen kann. Des Weiteren kann man über das so genannte SMB-Protokol auf die Freigabe des Windows-Rechner zugreifen.

In einem kleinen Netzwerk von zwei, drei Rechnern kommt man mit Samba allein gut zurecht, denn man kann sich ja die wenigen IP-Adressen gut merken und darüber auf die Freigaben zugreifen. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Freigaben zu mounten und ggf. in die Datei /etc/fstab einzutragen. Problematisch wird es, wenn man sich mit seinem Linux-Rechner in einem größeren Netzwerk befindet. Hier ist es so gut wie unmöglich, den Überblick über die vielen IP-Adressen zu behalten. Und damit man nicht jedes mal über die halbe Firmen-Etage "Hey Harry, schau mal, welche IP-Adresse Du hast, damit ich auf Deinen Rechner zugreifen kann" schreien muss, bräuchte man einen Dienst, der im Netzwerk automatisch nach anderen Rechnern "fahndet" und dessen Freigaben anzeigt.

Ein solcher Dienst ist LISA, der ein Bestandteil von KDE ist. LISA ist sozusagen die Netzwerkumgebung, die man von Windows her kennt. LISA steht für Lan Information Server, womit man mit Hilfe des Dateimanagers und Webbrowser Konqueror auf einfache Art und Weise Zugriff auf Windows-Freigaben zu bekommen. Mit Hilfe von LISa sind Sie in der Lage, nach gemeinsamen Ressourcen Ihres Netzwerks zu suchen. Je nach Suchmethode können dabei nicht nur Windows/Samba-Freigaben, sondern ebenso FTP-, HTTP-, SSH- und NFS-Dienste angezeigt werden. LISA basiert auf Samba und nutzt diesen Dienst, um das Netz nach Rechnern und Freigaben zu durchsuchen.

LISA durchsucht das vorgegebene Netzwerk
und zeigt alle Rechner und Ressourcen an

Wie bereits schon erwähnt wurde, ist eine Vorrausetzung für LISA, dass der Samba-Server bzw. -Client auf dem jeweiligen Browser installiert ist. Ist dieser richtig installiert und konfiguriert, so begibt man sich nun an die (kleine) Konfiguration von LISA. Um LISa zu konfigurieren, muss man das KDE Kontrollzentrum starten und den Konfigurationsassistenten (Geführte LISA-Installation) starten. In den meisten Fällen reicht es aus, wenn man die jeweilige Netzwerkkarte selektiert (wenn man mehrere Netzwerkkarten installiert hat) und anschließend die vorgeschlagenen Werte übernimmt. Das war es auch schon, nach wenigen Klicks ist man schon fertig und man sollte über den Konqueror auf das LAN zugreifen können und alle anderen Rechner im Netzwerk müssten angezeigt werden.

Wie man anhand des obigen Screenshots sehen kann, erscheinen im Konqueror alle Rechner des Netzwerks (linkes Browserfenster). Dabei spielt es keine Rolle, welches Betriebssystem auf den anderen Rechnern im Netzwerk installiert ist. In diesem Fall sind bis auf eine Ausnahme alle Rechner mit Windows 2000 bzw. Windows XP bestückt. Der Zugriff darauf funktioniert einwandfrei.

Fazit

Wer seinen Linux-Rechner in einem Netzwerk betreibt und bequem auf die Ressourcen der anderen zugreifen möchte, der sollte LISA auf jeden Fall auf seinem System installiert haben. Es gibt zwar auch noch andere ähnliche Dämonen, aber LISA war ohne größeren Aufwand direkt einsatzfähig und lief problemlos.