Brennen unter Linux mit Xcdroast

Linux ist bekannt für seine Kommandozeilen-Befehle und so gibt es immer noch viele Programme, die man nur kompliziert mit Befehlen in der Shell und unzähligen Parametern bedienen kann. Doch für den normalen Anwender ist dies ein viel zu großer Aufwand, muss man sich doch erst durch das Handbuch lesen und sich an die vielen Befehle für das einzelne Programm gewöhnen.



Für das Brennen von CDs und DVDs gibt es auch solche Programme, mit denen die Linux-Puristen auskommen würden. Doch um das Brennen angenehm wie möglich zu machen, haben sich viele Programmierer die Mühe gemacht und so genannte Frontends erarbeitet. Frontends sind graphische Benutzeroberflächen, die auf die bewährten Kommandozeilen-Programme aufbauen und es somit dem Anwender so leicht wie möglich machen.

Mittlerweile gibt es über 20 verschiedene Frontends, die auf cdrecord basieren und somit bleibt dem Anwender letztendlich die Qual der Wahl, welches nun die geeigneteste Benutzeroberfläche zum Brennen ist.

In diesem Artikel wird sich auf X-CD-Roast bezogen, ein relativ gutes und einfaches Frontend. Es gibt aber noch viele zahlreiche andere Frontends die beispielsweise Gnome Toaster, K3B, KonCD, Gcdmaster, usw. heißen. Eine kurze Übersicht über einige Frontends findet ihr hier:

http://www.pl-berichte.de/t_programme/cdbrenn_front.html

X-CD-Roast

Man muss zugeben, dass man bei X-CD-Roast nicht die Komfortabiltät wie beispielsweise bei Nero vorfindet. Dies ist aber weiterhin ein allgemeines Problem in der Linux-Community, wo mehr Wert auf Funktionalität als auf Bedienkomfort gelegt wird (was ja auch gut ist, denn was wäre ein top-designtes Programm ohne Funktionen). Daher sollte man sich vorerst ein wenig mit dem Programm X-CD-Roast beschäftigen, so dass einem die Bedienung leicht fällt.

Beim ersten Start müssen noch einige
Einstellungen getätigt werden

Beim allerersten Start wird man aufgefordert, diverse Einstellungen vorzunehmen. So muss man beispielsweise festlegen, welches Laufwerk der Brenner bzw. Leselaufwerk ist, wo sich das temporäre Verzeichnis für die Image-Dateien befinden und noch ein paar andere, simple Abfragen. Anschließend klickt man auf "Save Configuration", um die Einstellungen zu speichern. Man kann aber auch noch später die Einstellungen ändern, indem man auf "Setup" klickt. In der Regel sollten alle Laufwerke automatisch erkannt und die passenden Einstellungen übernommen werden. Sollte ein Laufwerk nicht erkannt werden, so kann es daran liegen, dass es von der aktuellen Version nicht unterstützt wird und man sich eine neue Version von X-CD-Roast herunterladen muss.

Die Oberfläche ist ein wenig unübersichtlich
und man muss sich ein wenig einarbeiten

 

Nun aber zum eigentlichen Programm. Im Hauptmenü kann man nun auswählen, ob man eine CD kopieren oder eine neue CD erstellen möchte. Da sich das Kopieren von CD`s von selbst erklärt, gehen wir hier kurz auf das Erstellen einer neuen CD ein. In dem neuen Menü gibt es nun einige Buttons, wo man sich unter anderem Informationen zur eingelegten CD anzeigen lassen, Musik-Stücke anhören, CD-Images oder Daten brennen kann. Dabei geht das Programm zwar etwas unübersichtlich, aber nach einem strikten Prinzip vor: In jeder Rubrik gibt es in der Regel mehrere Tabs, wo man anfangs die zu schreibenden Daten per Drag&Drop in das Fenster ziehen muss, um festzulegen, was man brennen möchte. In den darauffolgenden Tabs kann man dann noch weitere Einstellungen zum Brennen vornehmen um dann schließlich auf der letzten Registerkarte die CD zu brennen.

Zum Brennen wichtig sind aber eigentlich nur "Master Tracks" und "Write Tracks". Bei erstem werden normale Daten gebrannt, was man direkt an dem Verzeichnis-Baum sieht. Zieht man nun die Verzeichniss bzw. Daten von dem rechten in das linke Fenster, wird man gefragt, welche Pfadstruktur benutzt werden soll. So kann man beispielsweise den Original-Pfad (bsp. /home/chef/Passfoto.jpg) oder die Datei direkt auf das Startverzeichnis der CD brennen. Da muss man sich einfach überlegen, in welcher Systematik die Daten auf der CD später landen sollen.

Einstellungsmöglichkeiten beim Brennen

In den darauffolgenden Registerkarten kann man nun Einstellungen zum ISO-Dateisystem machen, CD-Text-Informationen festlegen, die CD eventuell bootfähig machen, um anschließend zur letzten Registerkarte zu gelangen, um die Daten zu schreiben. Hier kann man auswählen, ob man die Daten direkt schreiben möchte (On-The-Fly) oder doch lieber ein Image auf die Festplatte zu sichern.

Um Images zu schreiben, klickt man auf "Write Tracks". Dieses erklärt sich aber auch wieder von selbst. Hat man einmal alle Einstellungen vorgenommen, kann man auf "brennen" klicken, worauf das gewohnte Dialogfeld erscheint. Das war es eigentlich auch schon und man hat seine erste CD unter Linux gebrannt.