Bilder, Benchmarks, technische Daten zur Radeon 7500 Mobility

ATI Radeon 7500 Mobility Logo

Der erste Notebook-Grafikchip aus dem Hause ATI mit brauchbarer 3D-Leistung und T&L-Einheit war der Radeon 7500. Zwar war er bei seiner Veröffentlichung im Jahre 2001 keine große Sensation mehr, da Nvidia mit dem Geforce 2 GO bereits im Juni 2000 einen zu der Zeit hervorragenden mobilen Grafikchip auf dem Markt brachte, doch war der mobile Radeon 7500 in Sachen Leistungsfähigkeit revolutionär und ermöglichte erstmals auch Notebook-Besitzern das Spielen von schnellen 3D-Games auf einem Notebook-System. In einer Zeit, als Notebooks noch ausschließlich für das mobile Arbeiten benutzt wurden und viel Wert auf einen schnellen Prozessor, ausreichend Arbeitsspeicher, einen großen Bildschirm und lange Akkulaufzeiten geachtet wurde, konnten 3D-Spiele-Freaks und Leute, die professionelle Bildbearbeitung und 3D-Animationen auf ihrem Rechner bewältigten, getrost auf ein Notebook verzichten, da es keine leistungsfähigen Grafikprozessoren gab.

Doch die beiden Hauptkonkurrenten Nvidia und ATI im Grafikkartenmarkt erkannten sehr schnell das anwachsende Potential und Verlangen nach besseren mobilen Grafikchips und es dauerte nicht lange, als auch ATI mit dem Radeon 7500 einen Grafikchip veröffentlichte, der wie der Geforce 2 GO eine integrierte Transform&Lighting-Einheit besaß, welche man von den Desktop-Pendants schon lange her kannte und welche die Performance erheblich steigerte.

Der mobile Radeon 7500 ist eigentlich gar kein neu entwickelter Chip. ATI überarbeitete das bereits fertig entwickelte Desktop-Pendant, den Radeon 7500, und verpasste dem Chip einige stromsparende Technologien, um den Stromverbrauch zu reduzieren und somit die Akkulaufzeiten des Notebooks zu erhöhen. Auch der Takt ist beim Radeon 7500 Mobile geringer als beim großen Bruder, um die entstehende Hitze zu reduzieren und einen möglichen Hitzetod zu vermeiden.

Gleiche Features wie beim Desktop-Pendant

Wie bereits oben erwähnt, ist der mobile Radeon 7500 eine teils abgespeckte Version des Desktop-Chips, was sich vor allem im niedrigeren Takt widerspiegelt. Trotz alledem verfügt der mobile Radeon 7500 über alle Grafikfeatures, die man von den Vorgängern im Desktopbereich her kannte. Mit der Radeon-Serie aus dem Desktop-Bereich führte ATI neue Grafikfeatures ein, welche realistischere 3D-Animationen ermöglichten. So hatte ATI eine Möglichkeit gefunden, wie man z.B. Gesichtsanimationen realistisch darstellen konnte. Beim so genannten "Vertex Morphing", oder auch unter dem Begriff "KeyFrameInterpolation" bekannt, werden zwei Bilder benötigt, aus welchen dann anschließend die Zwischenschritte bzw. -Frames errechnet werden.

ATI Radeon 7500 Mobility Textur Morphing

Anhand dieses Beispiel lässt sich das Feature "Vertex Morphing" sehr gut erklären: Es werden zwei Frames (Bilder) benötigt, was in diesem Beispiel das lächelnde und das grimmige Gesicht sind. Der Radeon ist nun in der Lage, diese Zwischensequenzen von glücklich nach grimmig zu berechnen, welches realistische Gesichtsanimationen ermöglicht.

Neben dem "Vertex Morphing" führte ATI auch das "Vertex Skinning" ein, welches z.B. für bewegte Charaktere wie Tiere, Monster oder Spieler brauchbar ist. Man konnte auch schon vor dem Radeon diese 3D-Szenen darstellen, doch störte bei genauerem Betrachten ein lästiger Grafikfehler: Vor allem an den Gelenken wurden die Texturen immer verzerrt, sobald sich das Objekt bewegte.

ATI Radeon 7500 Mobility Vertex Skinning

Mit dem "Vertex Skinning" wurde diesem Problem Abhilfe geschaffen, so dass diese Bildfehler, wie man sie eigentlich gar nicht nennen darf, fast verschwinden.

ATI's Radeon unterstützte alle damals gängigen Bump Mapping Technologien. Neben dem einfachen Emboss wurde das von Nvidia propagierte komplexe DOT3 BM ebenso unterstützt wie das von MATROX eingeführte Environmental BM. Zusätzlich wurden Projective Textures, also eine Art Filmprojektor, der eine Textur auf eine Fläche wirft. Der Vorteil dieser Technik ist das sich diese Textur auf vorbeibewegende Objekte wirft. Weitere Mapping Techniken waren das vom Geforce bekannte Cube Environmental Mapping, Spehercial Environment Mapping und Dual Paraboloid Environment Mapping - abgeschlossen von Shadow Mapping und Range-Based Fog.

Ein weiteres Feature sollte dem Radeon helfen, Speicherengpässe in aufwendigen 3D-Szenen zu vermeiden. Mit der HyperZ-Technologie wurden nun nicht mehr alle Texturen berechnet, sondern nur die vom Betrachter sichtbaren. Die Texturen, die hinter anderen verschwinden, werden nur noch zum Teil berechnet. Dieses Feature wurde dann vom Kyro II noch weiter verbessert.

ATI Radeon 7500 Chip

Die gesamten Grafikfeatures, die der mobile Radeon 7500 übernommen hatte, machten aus dem neuen Notebook-Grafikchip einen leistungsfähigen Konkurrenten zum erfolgreichen Geforce 2 GO von Nvidia. Erstmals konnte man hochauflösende und rechenintensive 3D-Spiele auf dem Notebook durchführen, ohne auf Grafikeffekte verzichten zu messen oder anstatt des Spiels eine Dia-Show vorgestellt zu bekommen.

  ATi Mobility Radeon 9000 ATi Mobility Radeon 7500 NVIDIA GeForce4 Go440 NVIDIA GeForce4 Go460
Chiptakt 250 MHz 280 MHz 220 MHz 275 MHz
Speichertakt 440 MHz (DDR) 400 MHz (DDR) 440 MHz (DDR) 580 MHz (DDR)
Grafikspeicher 64 MB 64 MB 64 MB 64 MB
Füllrate 960 Mpixel/s 560 Mpixel/s 440 Mpixel/s 550 Mpixel/s
Speicherbandbreite 6720 MB/s 6400 MB/s 7040 MB/s 9280 MB/s

Stromspartechnologie

Neben dem Prozessor verbraucht auch die Grafikkarte enorm viel Strom. Vor allem die neuesten High-End-Grafikchips weisen einen hohen Energieverbrauch vor, welcher dazu gebraucht wird, eine hohe Leistungsfähigkeit zu ermöglichen. Bei den Desktop-Grafikkarten wird das Problem relativ leicht behoben, indem man einfach einen zusätzlichen Stromanschluss an das Grafikboard verbaut, wodurch die Grafikkarte ihren Strom direkt vom Mainboard beziehen kann. Denn viele Mainboards können den Energiebedarf aktueller Grafikkünstler oft nicht mehr ausreichend decken.

Mit dem Einsatz schneller 3D-Grafikchips in dem Notebook-Segment wurden zwar spielbare Frameraten in aufwendigen 3D-Spielen möglich, doch verbrauchen auch diese leistungsstarken und energiehungrigen Grafikchips viel Strom. Für Notebook-Besitzer bedeutet das, dass die Akkulaufzeit stark begrenzt wird. Nun waren die Grafikchiphersteller wie ATI und Nvidia gefragt, Technologien zu entwickeln, die diesen starken Stromverbrauch reduzieren und somit längere Akkulaufzeiten ermöglichen, dabei aber auch nicht die Leistungsfähigkeit zu beeinflussen. ATI nannte die Stromspartechnologie PowerPlay, Nvidia das Pendant dazu PowerMizer.

In den Treibern der mobilen Grafikchips ermöglichen die PowerMizer- bzw. PowerPlay-Optionen, den Energieverbrauch manuell in mehreren Stufen einzustellen. So kann man z.B.: beim Nvidia Geforce 4 Go zwischen den drei Einstellungen Maximale Akkulaufzeit, Maximale Performance und Ausgewogen, welches eine Zwischenlösung darstellt, wählen. Die Leistungsunterschiede, die auch einen unterschiedlichen Stromverbrauch mit sich bringen, werden vor allem dadurch erreicht, dass der Takt der Grafikkarte je nach Einstellung gesenkt oder angehoben wird. Dadurch braucht der Grafikchip weniger Spannung. Beides, geringerer Takt und kleinere Spannung, ermöglichen einen stromsparenden Betrieb. Bei maximaler Akkulaufzeit wird der Grafiktakt möglichst gering eingestellt, so dass Energie eingespart werden kann. Diese Option empfiehlt sich vor allem, wenn man unterwegs nur Office-Anwendungen wie Word oder Excel benutzt, für die die Grafikleistung so gut wie gar keine Rolle spielt und man somit sehr viel Energie einspart. Erst bei anspruchsvolleren Anwendungen wie ein 3D-Spiel sollte man die maximale Performance einstellen. Zudem wird die Spannung auf industrieniedrigen 1,575 V gesenkt.

Die Stromspartechnologien PowerMizer und PowerPlay verfügen des Weiteren über das so genannte AC-Detect, das automatisch auf maximale Leistung umschaltet, sobald eine Versorgung über die Steckdose erfolgt und auf maximale Akkulaufzeit umschaltet, sobald das Notebook wieder vom Akku seinen Strom bezieht. Diese Option kann man aber auch deaktivieren und die Einstellungen manuell übernehmen. 

Technische Daten im Vergleich

 

MOBILITY
RADEON

MOBILITY
RADEON
7500

MOBILITY
RADEON
9000

Allgemeine Informationen
Leistungsfähigkeit im Vergleich zum ersten Radeon 1X 2.5X 3.5X
Transform&Lighting-Einheit Nein Ja Ja
Speicherinterface 32 und 64 Bit 64 und 128 Bit 64 und 128 Bit
Rendering-Pipelines 1 2 4
Grafikspeicher 8MB, 16MB 16MB, 32MB 32MB, 64MB
DirectX® Support DirectX® 7 DirectX® 7 DirectX® 8.1
AGP Support AGP4X AGP4X AGP4X
Shader Support No No SMARTSHADER
Sonstige Informationen
Frame Modulation for increased color depth Yes Yes Yes
Adaptive De-Interlacing for sharper DVD and video playback VIDEO
IMMERSION
VIDEO
IMMERSION
VIDEO
IMMERSION II
ATI ZOOM for clarity at even non-native resolutions Yes Yes Yes
Anti-aliasing and up to 16X Anisotropic Filtering for more detailed images Yes Yes SMOOTHVISION
FULLSTREAM technology for smooth streaming video  No No Yes
Intuitive multi-display support Yes Yes Yes
HYDRAVISION software support Yes Yes Yes
TMDS on chip for digital flat panel monitor support Yes Yes Yes
Support for POWERPLAY power management technology Yes POWERPLAY II POWERPLAY III

Benchmarks

Die Leistungsfähigkeit von mobilen Grafikchips lässt sich im Gegensatz zu normalen Grafikkarten nur relativ schwer miteinander vergleichen, da man nicht wie bei den Desktop-Modellen die Grafikchips beliebig austauschen kann und man somit von der Leistungsfähigkeit des gesamten Notebooks abhängig ist. Um trotzdem einen kleinen Einblick zu verschaffen, wurden zwei ähnliche Notebooksysteme ausgesucht und mit dem Benchmark 3D Mark 2001 SE auf die 3D-Performance getestet.

Dell Inspirion 8100 Dell Latitude C840
Intel Pentium III-M 1.2 GHz ("Tualatin") Intel Pentium 4-M 1.6 GHz ("Northwood")
512 MB PC133 SDRAM 512 MB PC2100 DDR SDRAM
Intel 815 Intel 845MP
Intel 82801 BAM Intel 82801 CAM
Intel Hub Architecture (266 MB/s) Intel Hub Architecture (266 MB/s)
ATi Mobility Radeon 7500 mit 64 MB Grafikspeicher NVIDIA GeForce4Go 440 mit 64 MB Grafikspeicher

3D Mark 2001 SE (330) 1024x768x32 Bit



Geforce 4 GO 440 64 MB  
 

 4.897

Radeon 7500 Mobile 64 MB  
 

 4.137


Obwohl der Radeon ca. 1 1/2 Jahre älter als der Geforce 4 GO 440 ist und der Pentium III 1,2 Ghz dem Pentium 4 1,6 Ghz klar unterlegen ist, so kann der Radeon 7500 in diesem Benchmark seine ganze Klasse ausspielen und wird nur mit einem geringen Abstand geschlagen. Das ist ein Ergebnis, mit dem vor dem Test keiner gerechnet hätte.

Quake III Arena 1024x768x32 Bit


Geforce 4 GO 440 64 MB  
 

 138

Radeon 7500 Mobile 64 MB  
 

 105


Auch im Quake III Benchmark kann der neue Geforce 4 440 GO nicht so recht überzeugen. Mit einem starken Pentium 4 mit 1600 Mhz und schnellem DDRam hätte das Ergebnis deutlicher als nur 33 Frames/s ausfallen müssen.