Infos zur Millennium G400: Bilder, Benchmarks, Technische Daten

Die Firma Matrox, ein weiterer kanadischer Grafikkartenhersteller neben ATI, schickte im Sommer 1999 die Millennium G400 auf dem Markt, um den damaligen Marktführern 3dfx und Nvidia zu konkurrieren und etwas von dem großem Kuchen 3D-Grafikkartenmarkt abzubekommen. Gegen die übermächtigen Voodoo 3- und TNT 2-Modelle schlug sich die Millennium G400 sehr gut und konnte diese in Sachen 3D-Leistung sogar übertreffen. Außerdem machte dieser Grafikchip Schlagzeilen, weil er nicht nur leistungsmäßig sehr gut war, sondern auch neue 3D-Features wie hardwareseitiges Bump-Mapping und zweiten Videoeingang einführte. So wich der Millennium G400 der allgemeinen Strategie der Grafikchiphersteller ab, nur die Leistungsfähigkeit der Grafikkarten zu steigern. Zu dieser Zeit legte man noch nicht viel Wert auf realistische Animationen. Viel mehr hatte man mit spielbaren Frameraten zu kämpfen. Doch Matrox verstand es, beide Komponenten Leistungsfähigkeit und neue innovative Features zu kombinieren.

Bump Mapping

Das wichtigste neue 3D-Feature der Matrox Millennium G400 war das hardwareseitige Bump Mapping aus Microsofts neu erschienenem DirectX 6-Paket. Bump-Mapping nennt man ein Verfahren, das zur Abbildung von Strukturen auf 3D-Objekte benutzt wird, um so den Realismus der Objekte zu erhöhen. Damit waren realistische Darstellungen von komplizierten Oberflächen wie Wasser, Wellen und detailgenaue Wandoberflächen möglich. Andere Grafikkarten konnten zwar auch diese Gegenstände zeichnen, doch mussten diese dich mit einem Trick behelfen und diese Animationen per Software emulieren, welches letztendlich aber schlechter aussieht. In folgenden beiden Abbildungen sieht man einen sehr unfreundlichen Kollegen, dem man Nachts lieber nicht begegnen möchte. Der erste Screenshot stammt von Nvidia's TNT 2 Ultra, welche das hardwareseitige Bump Mapping nicht unterstützt, und der zweite Screenshot stammt von der Matrox Millennium G400, welche letzteres unterstützt.


Screenshot der TNT 2 Ultra


Screenshot der Matrox Millennium G400

Hier kann man einen sehr starken Unterschied in der Bildqualität erkennen. Die Rüstung sieht bei der Matrox Millennium G400 viel realistischer aus und wirkt bei weitem nicht so plastisch wie bei der TNT 2 Ultra. Ähnlich kann man sich das auch bei der Darstellung von Wasser vorstellen, welches auch viel realistischer dargestellt werden kann.

Ein weiteres Highlight war, dass man zwei Monitore an die Grafikkarte anschließen konnte. Dies war vor allem für Leute interessant, die beruflich viel mit dem Computer arbeiteten. Grafikdesigner, Entwickler, etc. profitierten davon, dass man den Desktop bequem auf zwei Bildschirme entfalten konnte. Auch Spiele wie Microsofts Flight Simulator, die diesen Dual-Betrieb unterstützten konnten mit zwei Monitoren gespielt werden.

Technische Daten

Grafikkarten mit einem Millennium G400-Chip gab es in zahlreichen Variationen, die sich vor allem im Grafikspeicher und RAMDAC unterschieden. Den Matrox Millennium G400 konnte man sowohl als PCI- als auch AGP-Version erwerben. Je nach Ausführung erhielt man 16 oder 32 MB SD-Ram-Speicher, die Synchron zum Grafikchip mit 125 Mhz getaktet wurden. Der Speicher wurde mit 166 Mhz getaktet. Neben dem G400 gab es noch den G400 MAX, der sich durch einen höheren Takt des RAMDAC's auszeichnete, wodurch höhere Auflösungen und schärfere Darstellungen möglich waren. Ansonsten waren die technischen Details gleich wie beim G400.

     

  • Erschienen im Sommer 1999
  • Technologie: 0,25 µ
  • Transistoren: ???
  • Chiptakt: 125 Mhz
  • Grafikspeicher: 16 oder 32 MB SD-Ram
  • Speichertakt: 166 Mhz
  • API: DirectX 7
  • PCI- und AGP-Unterstützung
  • Besonderheiten: Zwei Monitore ansteuerbar
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Benchmarks

Als Testplattform diente eine Intel Pentium III 550 Mhz CPU, 128 MB SD-Ram und Windows 98 SE.

Expendable 1024x768x16 Bit



Expendable ist ein Ego-Shooter, welches auf DirectX 6 basiert. Es war ein Standard-Spiel, um die Leistungsfähigkeit der Grafikkarten zu testen.

Voodoo 3 3500 (183 Mhz)  
 

 58

Voodoo 3 3000 (166 Mhz)  
 

 57

Voodoo 3 2000 (143 Mhz)  
 

 55

TNT 2 Ultra (175/200 Mhz)  
 

 61

TNT 2 Pro (150/183 Mhz)  
 

 56

TNT 2 (125/150 Mhz)  
 

 49

Millennium G400 (125 Mhz)  
 

 56

 

Expendable 1600x1200x16 Bit

 

Voodoo 3 3500 (183 Mhz) ---
Voodoo 3 3000 (166 Mhz) ---
Voodoo 3 2000 (143 Mhz) ---
TNT 2 Ultra (175/200 Mhz)  
 

 30

TNT 2 Pro (150/183 Mhz)  
 

 26

TNT 2 (125/150 Mhz)  
 

 22

Millennium G400 (125 Mhz)  
 

 40

Wie man sieht, liegen bei einer Auflösung von 1024x768 alle Grafikkarten dicht beieinander. Die Matrox Millennium G400 liegt ein wenig unter den anderen Spitzenmodellen. Das Blatt wendet sich, sobald man höhere Auflösungen einstellt. Die G400 gewinnt mehr und mehr an Boden und liegt schließlich weit vor seinen Mitkonkurrenten. Es sind also kaum Leistungseinbußen zu vermerken. Die Voodoo 3-Karten starten bei einer Auflösung von 1600x1200 erst gar nicht.