Infos, Bilder, Benchmarks zur Geforce 8400 (G86)

"Geiz ist Geil!". Diese Mentalität scheint aus den Köpfen der Anwender nicht zu verschwinden und wahrscheinlich aus diesem Grund hat Nvidia die Geforce 8400 im 2. Quartal des Jahres 2007 veröffentlicht. Die Geforce 8400 ist identisch zur Geforce 8500, mit einem winzigen, aber entscheidenden Unterschied: das wichtige Speicherinterface wurde von 128 auf 64 Bit reduziert, was einer Kastration gleicht! In zahlreichen Benchmarks hat sich herausgestellt, dass die Geforce 8400 GS 30 bis 50% an Leistung verliert.

Nvidia Geforce 8400 Logo

Die Speicherdurchsatzraten einer Grafikkarte sind enorm wichtig für die Leistungsfähigkeit in aufwendigen 3D-Spielen. Daher ist es kaum nachzuvollziehen, dass Nvidia die Geforce 8400 mit Werbesprüchen wie "unglaublich reiches Funktionsspektrum zu einem unglaublich günstigen Preis" oder "GeForce 8400 Grafikprozessoren für echte Spitzenleistung!" anpreist. Selbst eine TNT 2 aus den späten 90er Jahren des letzten Jahrtausend hatte ein 128 Bit Speicherinterface.

Erklären kann man diese Kastration nur mit dem günstigen Preis. Der Einführungspreis der Geforce 8400 GS lag bei unter 90 US-Dollar. Der Anwender erhält also für einen absoluten Niedrigpreis die neuen Features der Geforce 8-Serie. Hierzu zählen beispielsweise Direct3D 10 oder die Unified-Shader-Technik.

Einführungspreise

  • GeForce 8800 Ultra $999
  • GeForce 8800 GTX - $599
  • GeForce 8800 GTS 640 MB- $449
  • GeForce 8800 GTS 320 MB - $300
  • GeForce 8600 GTS - $219
  • GeForce 8600 GT - $149
  • GeForce 8500 GT - $99
  • GeForce 8400 GS - unter $90

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Geforce 8400 lediglich für Office- oder Multimedia-Systemen geeignet ist. Der Anwender, der hauptsächlich an seinem PC arbeitet und gelegentlich ein 3D Game in der Mittagspause spielt, wird mit der Geforce 8400 zufrieden sein. Auch für den "Wohnzimmer-PC", der für das Abspielen von Filmen, Musik und anderen Multimedia-Formaten genutzt wird, ist die Geforce 8400 bestens geeignet. Der ambitionierte 3D-Spieler, der Wert auf flüssiges Spielen in modernen 3D-Spielen legt, sollte mindestens zu einer Grafikkarte aus dem Mainstream-Bereich greifen.

Technische Daten der Geforce 8400

Wie bereits erwähnt, ist die Geforce 8400 GS identisch zur Geforce 8500 GT. Lediglich das Speicherinterface ist unterschiedlich. Somit basiert die Geforce 8400 ebenfalls auf dem G86-Chip. Dieser Chip kann quasi als Einsteigerchip eingestuft werden. Somit kann man die G8x-Chips folgendermaßen kategorisieren:

G80 = High-End-Klasse
G84 = Mainstream-Klasse
G86 = Einsteiger-Klasse

Der Chiptakt liegt bei der Geforce 8400 GS bei 450 MHz. Die Shadereinheiten werden mit 900 MHz doppelt so hoch getaktet. Hier sei erwähnt, dass bei allen Geforce 8-Grafikchips der Chip und die Shadereinheiten unterschiedlich getaktet werden.

Nvidia Logo

Einer der wichtigsten Erneuerungen der Geforce 8 Serie ist die hardwareseitige Unterstützung der neuen Grafik-API Direct3D 10. Direct3D 10 setzt voraus, dass die eingesetzten Shader multifunktionsfähig und in der Lage sind, Pixel-, Vertex- und Geometry-Shader-Anweisungen auszuführen. Somit wurde die klassische Trennung zwischen Pixel- und Vertexshader aufgehoben. Die Geforce 8400 besitzt daher keine Pixel- und Vertexshader mehr, sondern so genannte Streamprozessoren, welche sozusagen "multifunktional" sind. Bei der Geforce 8400 kommen insgesamt 16 Streamprozessoren zum Einsatz. Das ist relativ wenig, denn eine Geforce 8800 GTX besitzt beispielsweise 128 Streamprozessoren.

Hinweis: Die Streamprozessoren werden auch oftmals mit dem Begriff Unified Shader in Verbindung gebracht.

16 Streamprozessoren sind auf den ersten Blick eine ordentliche Menge, denn es handelt sich bei der Geforce 8400 schließlich um eine Einsteiger-Karte. Doch man muss beachten, dass die Streamprozessoren eindimensionale (1D) Berechnungen durchführen können, d.h. nur eine Farbkomponente (Rot, Grün, Blau und den Alphawert) berechnen können. Die klassischen Shader (beispielsweise die Pixelshader der Geforce 7900) sind 4-Dimensional . Somit muss man die 16 Streamprozessoren durch vier teilen, so dass man auf vier klassische Shader kommt. Vier Pixelshader der klassischen Art sind typisch für eine Einsteigerkarte und absolut nicht mehr zeitgemäß.

Nvidia Geforce 8400 GS (G86)
Nvidia Geforce 8400 GS (G86)

Der Speichertakt der Geforce 8400 GS beträgt effektive 800 MHz DDR. In Verbindung mit dem schmalen 64-Bit Speicherinterace sorgt der niedrige Speichertakt für katastrophal schlechte Durchsatzraten, was sich natürlich auch in der Leistungsfähigkeit spürbar auswirkt.

Geforce 8800 GTX Geforce 8800 GTS Geforce 8600 GTS Geforce 8600 GT Geforce 8500 GT Geforce 8400 GS Geforce 8300 GS
Codename G80 G80 G84 G84 G86 G86 G86
Herstellung 0,09µm 0,09µm 0,08µm 0,08µm 0,08µm 0,08µm 0,08µm
Transistoren 681 Mio. 681 Mio. 289 Mio. 289 Mio. 210 Mio. 210 Mio. 210 Mio.
Chiptakt 575 MHz 500 MHz 675 MHz 540 MHz 450 MHz 450 MHz 450 MHz
Shader-Takt 1350 MHz 1200 MHz 1400 MHz 1190 MHz 900 MHz 900 MHz 900 MHz
Stream-Prozessoren 128 96 32 32 16 16 8
Speichertakt 1800 MHz DDR 1600 MHz DDR 2000 MHz DDR 1400 MHz DDR 800 MHz DDR 800 MHz DDR 800 MHz DDR
Speicher Interface 384 Bit 320 Bit 128 Bit 128 Bit 128 Bit 64 Bit 64 Bit
Speichergröße 768 MB 640 MB 256 MB 256 MB 256 MB 128/256 MB 128/256 MB
Grafikbus PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe

Alle Modelle der Geforce 8 Serie basieren auf PCI-Express und sind nicht als AGP-Version erhältlich.

Geforce 8400 in der Übersicht

Nvidia Geforce 8400 GS

  • Erschienen: 2. Quartal 2007
  • Codename: G86
  • Transistoren: 210 Mio.
  • Chiptakt: 450 MHz
  • Shadertakt: 900 MHz
  • Speichertakt: 800 MHz DDR
  • Stream-Prozessoren: 16
  • Shader-Version: 4.0
  • Direct X Version: 10
  • Speicherinterface: 64 Bit
  • Speichergröße: 256 MB DDR
  • Grafikbus: PCIe

Benchmarks zur Geforce 8400

Benchmark: 3D Mark 06, 1024x768, No AA, No AF

Geforce 8500 GT 2.841 Punkte
Geforce 8400 GS 1.588 Punkte
Radeon HD 2400 Pro 1.245 Punkte
Radeon HD 2400 XT 2.156 Punkte

 

In diesen Benchmarks sind die Einsteiger-Grafikkarten unter sich. Geforce 8500/8400 und Radeon HD2400 heißen die Kandidaten der beiden großen Chiphersteller Nvidia und ATI/AMD, die gegeneinander antreten. Im 3D Benchmark 2006 aus dem Hause Futuremark wird auf den ersten Blick deutlich, dass die oben genannten Modelle keine "Leistungsträger" sind. Die Geforce 8500 GT schafft immerhin 2.841 Punkte. Das 64-Bit Speicherinterface der Geforce 8400 GS macht sich spürbar bemerkbar und halbiert die Leistungsfähigkeit in diesem Benchmark.

Benchmark: 3D Mark 05, 1024x768, 0xAA, 0xAF

Geforce 8500 GT 4.671 Punkte
Geforce 8400 GS 2.503 Punkte
Radeon HD 2400 Pro 2.117 Punkte
Radeon HD 2400 XT 3.658 Punkte

 

Ein identisches Bild im etwas älteren Benchmark 3D Mark 05. Die Geforce 8500 GT kann nahezu doppelt so viele Punkte erzielen wie die abgespeckte Geforce 8400 GS. Es wird deutlich, wie wichtig doch hohe Speicherdurchsatzraten in aktuellen 3D Spielen ist.

Benchmark: FarCry, 1280x1024, 0xAA, No AF

Geforce 8500 GT 32 FPS
Geforce 8400 GS 14 FPS
Radeon HD 2400 Pro 13 FPS
Radeon HD 2400 XT 22 FPS

 

FarCry in einer 1280x1024er Auflösung sollte eigentlich für jeder moderne Grafikkarte flüssig spielbar sein. Oder etwa nicht? Die Geforce 8500 GT liegt knapp über den magischen 25 Frames pro Sekunde, alle anderen Modelle in diesem Feld sind dazu nicht in der Lage. Das heißt für den Anwender: Qualität runterschrauben oder direkt eine andere Grafikkarte kaufen.

Benchmark: Serious Sam 2, 1280x1024, 0xAA, 0xAF

Geforce 8500 GT 50 FPS
Geforce 8400 GS 28 FPS
Radeon HD 2400 Pro 23 FPS
Radeon HD 2400 XT 34

 

In Serious Sam 2, allzeit bekannt für optimierten Code und dadurch gute Spielbarkeit auch auf älteren System, zeigen sich die Kandidaten von einer etwas besseren Seite. Auch hier kann die Geforce 8400 GS die 25 FPS Marke überspringen. Trotzdem: die Geforce 8400 GS ist eine typische Office-/Multimedia-Grafikkarte!