Übertakten einer Geforce 4 Ti 4600 - MSI G4 Ti4600-VTD

Ich hatte die Möglichkeit, das neue Grafikkartenmodel der Firma MSI einmal auf Herz und Nieren zu testen. Die "MSI G4 Ti4600-VTD" besitzt den Geforce 4 Ti 4600 Chip und hat einen VGA-, DVI- und S-VHS-Ausgang. Außerdem wurde sie mit 128 MB DDRAM (2,8 ns) bestückt, so dass Speicherengpässe der Seltenheit angehören sollen.

Geforce 4 TI 4600 - MSI G4 Ti4600-VTD

Geforce 4 TI 4600

Die Angabe in Klammern gibt Auskunft über die Qualität des Grafikspeichers und wie hoch man diesen takten kann. Je niedriger der Wert in ns (Nanosekunden), desto höher kann der Grafikspeicher getaktet werden. Nur aufgrund des schnellen Speichers kann der Speichertakt problemlos auf 650 Mhz DDR getaktet werden. Grafikkarten mit einem Geforce 4 TI 4600 Grafikchip gehören zu den schnellsten Grafikboards unter Verwendung von DirectX 8.

Einleitung

Mit diesem Versuch möchte ich zeigen, wie weit man ohne Änderungen an der Hardware eine Geforce 4 Ti 4600 übertakten kann. Dazu benutze ich das sehr bekannte Tool "PowerStrip", um den Takt des Grafikprozessors (GPU) und des Speichers zu ändern. Um die Resultate des Overclockings festhalten können, ließ ich jeweils den Benchmark "3D Mark 2001 SE" der Firma MadOnion durchlaufen.

System

Prozessor   AMD Athlon 2100 + (1733 Mhz)
Arbeitsspeicher   256 MB DDRam PC-2700
Grafikkarte   MSI Geforce 4 TI-4600
Mainboard   MSI KT3 Ultra
O.S.   Windows XP Professionel
Treiber   Detonator 29.42

Übertakten

Bevor ich mit dem Übertakten begann, ließ ich das System in der Standardeinstellung den Benchmark 3D Mark 2001 SE durchlaufen. Dabei wurden sehr ansehnliche Ergebnisse erzielt: Bei einer Auflösung von 1024 x 768 x 32 Bit wurden 10778 Punkte erreicht. Im Gegensatz dazu erzielte ich mit meinem Rechner (Athlon 1500+, 256 DDRam, Geforce 3) gerade einmal 6698 Punkte.

Nun zum Übertakten: Die "MSI G4 Ti4600-VTD" wird standardmäßig mit einem GPU-Takt von 300 Mhz und einem Speichertakt von 650 Mhz betrieben. Mit dem Tool "PowerStrip" taktete ich den Grafikchip in 5 Mhz-Schritten und den Speicher in 10 Mhz-Schritten hoch und testete das System jeweils kurz auf Instabilitäten. Bei den Taktraten 315 Mhz (GPU) und 680 Mhz (Speicher) ließ ich erneut 3D Mark 2001 SE durchlaufen, um ein kurzes Zwischenergebnis zu erhalten und das System auf Stabilität zu testen. Das Resultat waren 10997 Punkte.

Daraufhin taktet ich die Grafikkarte an die Grenzen der Übertaktbarkeit. Bei einem Takt von 330 / 720 Mhz war diese Grenze auch erreicht. Jede weitere Übertaktung sowohl des Grafikchips als auch des Speichers führte zu Pixelfehlern und Instabilitäten. Bei diesen Taktungen  wurden 11293 Punkte erreicht.

Ich konnte mir aber nicht erklären, warum bei dieser relativ hohen Übertaktung der Grafikkarte nur 515 Punkte mehr erreicht wurden. Wenn man bedenkt, dass der Grafikchip und der Speicher um ca. 10% erhöht wurden, so wurde eine Steigerung der Punktzahl von weniger als 5% erreicht.

Fazit

Mit der MSI G4 Ti4600-VTD braucht man sich vor keinem aktuellen 3D-Game zu fürchten. Bei einer Auflösung von 1280 x 1024 und aktiviertem Anti-Aliasing ist ein flüssiges Spielen möglich. Die Übertaktungsmöglichkeiten sind auch gut. Der Grafikchip konnte um 30 Mhz und der Speicher um 70 Mhz erhöht werden, ohne zusätzliche Kühler zu montieren. Wenn man nun den Standard-Kühler durch einen verbesserten Kühler austauscht und den Speicherbänken Passivkühler verpasst (der Grafikspeicher wird nicht gekühlt), sind noch höhere Taktraten möglich.

Geschrieben am 18.06.02 von Meik Schmidt