Anleitung zum Übertakten einer Radeon X1050

Diese Anleitung gehört eigentlich in die Kategorie "Braucht kein Mensch", denn wie man im Artikel ATI Radeon X1050 lesen kann handelt es sich bei der Radeon X1050 um eine absolut untaugliche 3D-Spiele-Grafikkarte. Nicht ohne Grund lautet der Teaser in diesem Artikel "ATI Radeon X1050 - Für 3D-Spieler mit Anspruch an mehr als 5 FPS ungeeignet!".

Auch die technischen Daten zeigen, dass die Radeon X1050 ein Relikt aus vergangenen Tagen und bezogen auf die Leistungsfähigkeit restlos überfordert ist. 4 Pixel- und 2 Vertexshader, 64 Bit Speicherinterface, DirectX 9c und 128 MB DDR-1-Speicher sind technische Daten, mit denen sich vor mehr als fünf Jahren noch nicht mal Mainstream-Modelle wie die Radeon 9600 geschmückt haben.

Technische Daten der Radeon X1050
Technische Daten der Radeon X1050

 

Trotzdem soll in diesem Artikel gezeigt werden, was man aus einer solchen Grafikkarte herauskitzeln kann.

Benchmarks in den Standard-Taktraten

Die hier verwendete Radeon X1050 wird mit 300 MHz (Chip) und effektiven 600 MHz DDR (Speicher) getaktet. Es gibt noch weitere Varianten der Radeon X1050 mit anderen Taktraten, so dass Anwender, welche dieses Szenario nachmachen möchten, die Taktraten der eingesetzten Karte beachten müssen.


Die verwendete CPU: Intel Pentium D 925 3,0 GHz

Die Leistungsfähigkeit der Radeon X1050 kann man schon als peinlich bezeichnen. Kaum zu glauben, dass ATI versucht, einen solchen Grafikchip ernsthaft unter die Leute zu bringen. Mit einem Intel Pentium D 925 3,0 GHz und 1024 MB RAM erreicht die Radeon X1050 im 3D Mark 2006 lächerliche 359 Punkte. Hier schaffte die Radeon X1050 "stolze" 0-3 Frames pro Sekunde zu rendern.

Nicht viel besser schlug sich die Radeon X1050 im 3D Mark 2003: 2509 Punkte zeigen, dass die Radeon X1050 hier die Szenen halbwegs flüssig berechnen konnte. Aber: wir reden hier von einem Benchmark aus dem Jahre 2003!

 

2509 Punkte im 3D Mark 03
2509 Punkte im 3D Mark 03
359 Punkte im 3D Mark 06
359 Punkte im 3D Mark 06

Übertakten der Radeon X1050

Für das Übertakten der Radeon X1050 verwendet man am besten das Programm ATI-Tool, denn hier kann man problemlos den Chip- und Speichertakt ändern und die Grafikkarte mit dem integrierten 3D-Tool auf Fehler überprüfen. Das ist ziemlich praktisch, denn das nervige Starten von 3D-Spielen oder Benchmarks entfällt.

ATI-Tool zum Übertakten der Radeon X1050
ATI-Tool zum Übertakten der Radeon X1050

Bei der Radeon X1050 zeigt sich, dass der Chip sich sehr gut übertakten lässt. Letztendlich war es durch vorsichtiges Herantasten möglich, den Chip von 325 auf 475 MHz zu übertakten. Das sind 150 MHz mehr, was einer Übertaktung von fast 50% entspricht. Ein respektabler Wert!

Anders sieht es beim Speicher aus: da hier DDR-1-Speicher verwendet wird, der bereits ziemlich am Maximum betrieben wird, konnte hier nur eine relativ kleiner Sprung gemacht werden. Der Speicher ließ sich von 300 auf maximal 330 MHz übertakten. Wir sehen hier also, dass man den Chip- und Speichertakt strikt voneinander trennen und als eigenständige Komponente sehen muss.

Die prozentuale Steigerung kann sich sehen lassen: Im 3D Mark 2006 konnte die Punktzahl von 359 auf 449 und im 3D Mark 2005 von 2509 auf 3009 gesteigert werden. Das entspricht einer Leistungssteigerung von 25% und 14%. Tja, im Fall der Radeon X1050 entspricht diese Leistungssteigerung dem, wenn wir einen Trabbi tunen, so dass er 100 statt 80 Kmh auf der Autobahn fährt ;-)

3009 Punkte im 3D Mark 03 (+14%)
3009 Punkte im 3D Mark 03 (+14%)
449 Punkte im 3D Mark 06 (+25%)
449 Punkte im 3D Mark 06 (+25%)

Fazit

Anhand der Radeon X1050 haben wir gelernt, dass man den Chip- und Speichertakt getrennt voneinander betrachten muss. Das Ziel ist es, sowohl für den Chip- als auch den Speichertakt die maximale Taktrate zu ermitteln. Optimal ist es, wenn man bei Übertakten die andere Taktrate in die Default-Einstellung zu versetzen. Wichtig ist auch, dass man die Grafikkarte einem Stresstest unterzieht, also die Grafikkarte über einen längeren Zeitraum unter Volllast zu betreiben. Treten hier keine Pixelfehler auf, kann man mit einem ruhigen Gewissen die ermittelten Werte verwenden.

Natürlich ist die Leistungsfähigkeit der Radeon X1050 absolut katastrophal. Dieser Artikel soll lediglich zeigen, wie man eine Radeon-Grafikkarte übertaktet.