Artikel, Test, Benchmarks zum ECS 532

Mittlerweile gibt es viele Notebook-Modelle auf dem Markt und der Anwender hat die Qual der Wahl, für welches Notebook er sich entscheidet. Aus diesem Grund sollte man sich genau überlegen, welche Aufgaben das Notebook bewältigen soll und auf welche Features man verzichten kann bzw. unbedingt angewiesen ist.

Wer keinen klobigen Desktop-PC unterm Schreibtisch stehen haben und diesen durch ein Notebook ersetzen möchte, bei dem fällt die Wahl zu so genannten Desktop-Replacement-Systemen. In diesen Modellen arbeitet in der Regel ein stromfressender Desktop-Prozessor (Athlon XP, 64, Celeron, Pentium 4) und somit verzichtet der Anwender auf eine lange Akkulaufzeit, einen leisen Betrieb und Mobilität.

Elitegroup ECS 532 mit Efficion TM8600
Prozessor Transmeta Efficion TM8600 1,0 Ghz
Arbeitsspeicher 256 MB DDR PC333
Grafikkarte XGI XP5 32 MB DDR
Festplatte 40 GB
Bildschirm 14,1" XGA TFT 1024x786
Laufwerk DVD/CD-RW 8x/24x/10x/24x
Netzwerk GBit-Netzwerkkarte, 54 MBit WLAN

Wer etwas tiefer in die Tasche greift, leistet sich ein Notebook mit Centrino-Technologie. Hier verrichtet ein Pentium M seine Arbeit, der die Leistung eines P4 erreicht und trotzdem sehr stromsparend ist. In Verbindung mit einem schnellen Grafikchip von ATI oder Nvidia stehen dem Anwender (fast) alle Tore offen.

Das eigentliche Einsatzgebiet eines Notebooks ist aber weniger rechenlastige Applikationen oder sogar 3D-Spiele, sondern vielmehr eine hohe Mobilität, lange Akkulaufzeiten und Handlichkeit. Und genau hier machen viele Hersteller einen Spagat und versuchen High-End-Hardware mit Mobilität zu verknüpfen. Wer aber lediglich Office (Tabellenkalkulation,Textverarbeitung, Präsentationen), Programmierung, Multimedia (Filme, Musik), Bildbearbeitung oder Internet-Surfen durchführt, der braucht definitiv kein High-End-Notebook.

Transmeta Efficion TM8600 Prozessor

Der Efficion TM8600 Prozessor kommt aus dem Hause Transmeta und ist in Europa noch relativ unbekannt. Transmeta setzt die oben genannten Punkte um und versucht, einen Prozessor für den mobilen Markt anzubieten, der weniger durch neue Leistungsrekorde und unzähligen Features glänzt, sondern durch eine sehr einfach gehaltende Prozessorarchitektur, welche eine hohe "pro Mhz Leistung" vorweist.

Transmeta Efficion

Der Efficion TM8600 besteht nur aus relativ wenigen Transistoren, so dass er auch nur sehr wenig Strom verbraucht (wo es keine Schaltungen gibt, kann auch kein Strom verbraucht werden). Die Transistoren werden schlicht und einfach durch eine spezielle Software namens "Code Morphing Software" ersetzt bzw. emuliert (wer mehr über die Technik der Transmeta-Prozessoren wissen möchte, sollte sich die entsprechenden Artikel in der Rubrik Prozessor durchlesen).

Somit ist es möglich, dass der Efficion TM8600 mit 1 Ghz Taktfrequenz nicht annähernd an die 10 Watt verbraucht (ca. 7 Watt). Das ist in Zeiten, wo Intel und AMD maximale Verlustleistungen von ca. 120 Watt angeben und die Stromkosten stets steigen, sehr bemerkenswert.

Das Elitegroup ECS 532 Notebook

Das ECS 532 Notebook ist ein Einsteiger-Notebook, dass man für wenig Geld im Handel erwerben kann. Es macht optisch einen edlen Eindruck, wobei das Gehäuse nicht gerade stabil wirkt. Die Oberfläche ist komplett in Silber-Anthrazit gehalten und ein Elitegroup-Logo aus Metall lässt das Notebook professionell wirken.

Da im ECS 532 Notebook ein stromsparender Efficion TM8600 mit 1 Ghz Traktfrequenz seinen Dienst vollrichtet, kann auf ein großes Kühlelement verzichtet werden, was sich natürlich positiv auf die Ergonomie auswirkt. Das Notebook ist handlich und wiegt ungefähr 2,7 kg.

ECS 532 Notebook

Der Prozessor hat noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: trotz des kleinen Kühlkörpers springt der Lüfter im Normalbetrieb so gut wie nie an, so dass er eigentlich passiv gekühlt wird. Erst unter Volllast sorgt der Lüfter für zusätzliche Kühlung, dies aber auch nicht gerade leise. Hier hätte man einen besseren Lüfter einbauen können, der nicht ganz so viel Lärm entwickelt.

Erstaunlich ist, dass selbst unter 100% Prozessorlast der Lüfter immer wieder ausgeschaltet wird, was die geringe Wärmeabgabe unter Volllast (ca. 7 Watt) bestätigt.

Lediglich 256 MB DDR PC333 Speicher kommen im ECS 532 zum Einsatz, was für alltägliche Aufgaben reichen sollte, aber trotzdem knapp bemessen ist. Hinzu kommt, dass der Prozessor 32 MB vom Hauptspeicher "klaut", um die Code Morphing Software auszuführen und Befehle zwischen zu speichern. Wer viele Programme gleichzeitig geöffnet hat oder doch aufwendigere Applikationen ausführt, der fährt mit 512 MB deutlich besser. So musste das System unter Linux beim Kompilieren größerer Pakete teilweise Daten auf die Festplatte auslagern, was das System deutlich in die Knie gezwungen hat.

Des Weiteren kommt ein 14,1" XGA TFT Bildschirm mit einer maximalen Auflösung von 1024x786 zum Einsatz. Auch hier hat die Mobilität Vorrang, denn mittlweile ist mindestens ein 15"TFT Standard, aber ein größerer Bildschirm bedeutet zugleich mehr Gewicht und einen größeren Stromverbrauch.

Die Grafikkarte ist eine XGI XP5 mit 32 MB DDR Speicher. Der Grafikspeicher ist kein Shared Memory, was auch nicht akzeptabel wäre, da bereits der Prozessor einen Teil des Arbeitsspeicher in Anspruch nimmt. Zum Spielen aktueller Spiele eignet sich die XGI XP5 weniger, aber aufgrund Ihrer DirectX 8.1 Unterstützung sollte das eine oder andere ältere Spiel doch flüssig laufen.

Village MArk
Spielen ist beschränkt möglich

Die Festplatte hat eine Kapazität von 40 GB und ist im gesamten System die lauteste Komponente. Der Datendurchsatz beträgt durchschnittliche 31,4 MB/s.

Ein paar "Schmankerl" hat das ECS 532 noch zu bieten: so wurde eine 1 GBit/s Netzwerkkarte und eine integrierte 54 MBit/s WLAN-Karte verbaut. Wer noch über keinen Breitband-Anschluss verfügt, der kann mittels dem integrierten Modem die Weiten des World Wide Web betreten.

Was dem ECS 532 aber eschreckenderweise fehlt ist ein PCMCIA-Slot. Man hat also keine Möglichkeit, diverse Erweiterungskarten einzusetzen, so dass man gezwungen ist, diese durch USB-Varianten zu ersetzen.

Das Arbeiten mit dem Elitegroup ECS 532 macht trotz der im Vergleich zu aktuellen High-End-Systemen einen flotten Eindruck. Mal abgesehen von dem Kompilieren von Quellpaketen, für das der Arbeitsspeicher einfach zu knapp bemessen ist, liefen alle Anwendungen reibungslos und zügig.

Stromverbrauch

Mit einem handelsüblichen Strommessgerät (ca. 25 Euro) aus dem Baumarkt, kann man den Stromverbrauch messen. Und hier zeigt das ECS 532, wie man ein umweltfreundliches und stromsparendes System herstellen kann. Im Normalbetrieb bei eingeschaltetem Display beträgt der Gesamtverbrauch gerade einmal 25 Watt! Ein Desktop-System mit Athlon XP 2500+, Radeon 9600 und 15"TFT-Monitor verbraucht das 5fache, nämlich rund 125 Watt.

Stromverbrauch Normal Volllast
ECS 532 Efficion TM8600 25 Watt 35 Watt
Asus A2500H Celeron 2 Ghz 39 Watt 60 Watt
Desktop-PC Athlon XP 2500+ 125 Watt 140 Watt

Auch im Vergleich zum Asus A2500H mit einem Celeron 2,0 Ghz, 512 MB und 15"TFT sieht das ECS 532 gut aus, denn das Asus A2500H verbraucht rund 40 Watt. Unter Volllast steigt der Verbrauch des ECS 532 gerade einmal auf ca. 35 Watt an.

Performance / Benchmarks

Wer von seinem Notebook eine hohe Rechenleistung erwartet, der wird mit dem Transmeta Efficion TM8600 nicht glücklich werden. Dieser Prozessor ist für einen möglichst geringen Stromverbrauch ausgelegt, was zum größten Teil durch das Ersetzen der Transistoren durch die Code Morphing Software erreicht wird. Und jeder weiß: wenn Befehle emuliert und nicht direkt von der Hardware verarbeitet werden, entstehen starke Performanceverluste. Transmeta hat zwar einige erfolgreiche Methoden entwickelt, um diesen Nachteil auszugleichen, doch alles in allem kann der Efficion TM8600 1,0 Ghz nicht mit aktuellen High-End-Prozessoren mithalten.

Benchmark Punkte
3D Mark 2001 2198
3D Mark 03 299
Sisoft: Arithmetik (Dhrystone) 2513 MIPS
Sisoft: Arithmetik (Whetstone) 663/1203 MFLOP
Sisoft: Multimedia (Integer) 7645 it/s
Sisoft: Multimedia (Floating-Point) 6951 it/s
bogomips 1945.60

In allen Benchmarks zeigt sich, dass für größere Rechenaufgaben diese CPU nicht sonderlich geeignet ist. Wer also regelmäßig Videos encodet oder andere Berechnungen durchführt, der sollte grundsätzlich die Finger von einem Notebook lassen und sich einen Desktop-PC mit einem starken Pentium 4 oder Athlon 64 holen.

SiSoft Sandra

So schwach wie der Prozessor auch ist, bei der Installation von Gentoo Linux, bei welcher der Quellcode aller Programme kompiliert werden muss, konnte man keine großen Nachteile erkennen. Klar, mit einem Pentium 4 680 wäre das Kompilieren sicherlich schneller fertig gewesen, doch der Efficion hat sich wacker geschlagen und keine überdurschnittliche Wartezeiten verursacht.

Fazit

Wer ein handliches, leises und schickes Notebook sucht, dass die alltäglichen Aufgaben meistern soll, der wird mit ECS 532 sehr zufrieden sein. Der Prozessor und Grafikchip sind zwar langsam, aber gerade der Prozessor verfügt über eine ausgeklügelte Technologie und reicht für Standardanwendungen locker aus.

Power-User und -Gamer werden an diesem Notebook definitiv kein Freude zu haben. Dafür ist die Leistung einfach viel zu schwach.