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AMD Turion 64 X2 (Taylor, Trinidad) - Technische Daten
Intel hat den ersten Schritt gewagt und die Dual-Core-Technologie auch auf mobile Plattformen emigriert. Die Centrino Duo-Technologie knüpft an der erfolgreichen Centrino-Serie an und der dort verbaute Prozessor ist eine Dual-Core-CPU, also eine CPU mit zwei Kernen.
AMD war ins Hintertreffen geraten. Zwar dauert es immer eine Weile, bis der Großteil von Software-Applikationen an neue Hardware-Techniken angepasst ist, aber Intel hat kräftig die Werbetrommel gerührt und somit Dual-Core-Prozessoren als absolutes Muss in einem modernen PC deklariert. AMD hatte zwar mit dem Turion 64 einen Schritt zur Centrino-Technologie aufgeholt, indem man nun auch einen sehr stromsparenden Prozessor anbieten konnte, aber Intel legte sofort nach.
Mit dem Turion 64 X2-Prozessor schließt AMD nun wieder auf und bietet zum ersten Mal einen Dual-Core-Prozessor für den mobilen Markt an. Für AMD ist dies wie bei Intel kein Neuland, da man bereits im Desktop-Bereich Erfahrungen mit Dual-Core-Prozessoren sammeln konnte.
Technische Daten
Der wichtigste Unterschied zum Vorgänger ist wie bereits erwähnt der Dual-Core des Turion 64 X2. In Zeiten, wo höhere Taktraten nicht mehr so ohne weiteres möglich sind, sind die Prozessorhersteller darauf angewiesen, die Architektur komplexer zu gestalten, um dadurch die Leistung pro MHz zu steigern. Im Fall des Turion 64 X2 wurden gleich zwei, völlig autonome Prozessorkerne verbaut, welche sich auf einer Prozessorplatine wiederfinden. Von außen kaum von einem herkömmlichen Single-Core-Prozessor zu unterscheiden greift der Turion 64 X2 auf die "Kraft der zwei Herzen" zurück.
AMD Turion 64 X2 CPU
Zwar nimmt ein Prozessor nur ca. 10-15% des gesamten Stromverbrauchs eines Notebooks in Anspruch, trotzdem legen die Prozessorschmieden Intel und AMD viel Wert auf einen möglichst geringen Stromverbrauch ihrer Schützlinge. Der Turion 64 X2 hat den Vorteil, dass er aus 0,09µm feinen Transistoren besteht und somit bei fast identischen Taktraten 30 bis 35 Watt (TDP) verbraucht. Somit liegt der Stromverbrauch auf dem Niveau des Vorgängers, was ein beachtlicher Erfolg ist, da beim Turion 64 X2 bekanntlich gleich Kerne zum Einsatz kommen.
Beide Prozessorkerne greifen auf einen eigenen L2-Cache zu. Die Größe des L2-Caches ist davon abhängig, welcher Kern eingesetzt wird. Beim langsameren Modell Turion 64 X2 TL-50 mit 1,6 GHz Taktrate kommt beispielsweise der Tylor-Kern zum Einsatz, welcher jeweils nur über 256 KB L2-Cache verfügt, so dass bei diesem Modell insgesamt auf 512 KB L2-Cache zurückgegriffen werden kann. Bei den anderen Modellen kommt der Trinidad-Kern zum Einsatz, der 512 KB besitzt und somit der Gesamt-L2-Cache 1 MB beträgt. Bei beiden Kern-Variationen kommen pro Kern 128 KB L1-Cache zum Einsatz.
Sockel S1
Mit Einführung des AMD Turion 64 X2 wurde auch der neue Sockel S1 offiziell vorgestellt. Dieser löst den Sockel 754 ab und bietet unter anderem auch Dual-Channel-Speichersupport für DDR2-Module an, welche stromsparender als herkömmliche DDR-Module sind. Der Turion 64 X2 unterstützt demzufolge PC2-3200 (DDR2 400), PC2-4200/4300 (DDR2 533) und PC2-5300 (DDR2 667) DDR-Speichermodule.
Der Turion 64 X2 unterstützt die folgenden Befehlserweiterungen: MMX, Extended 3DNow!, SSE, SSE2, SSE3, AMD64, PowerNow!. Hinzugekommen ist die AMD I/O Virtualization Technology namens "Pacifica". Diese Technik ist neu und für den Laien nicht ganz einfach zu verstehen, da diese Technologie in der Informatik nicht eindeutig definiert ist. Pacifica ermöglicht es, voneinander unabhängig mehrere Betriebssystem-Instanzen laufen zu lassen. Es gibt bereits Anbieter von Virtualisierungssoftware wie VMware, doch hier ist die Leistungsfähigkeit nicht sehr gut, da Betriebbsysteme emuliert werden müssen. Pacifica verspricht hier deutlichen Leistungszuwachs.
Prozessormodelle
| Modell (Klick für Info) | K e r n e | Takt (MHz) | T u r b o | FSB | Multi | Core | L1 (KB) | L2 (KB) | L3 (KB) | Hrst. (nm) | Temp | Socket | Volt | Watt | 64 Bit | M M X | 3 D N o w | S S E | S S E 2 | S S E 3 | S S E 4.1 | S S E 4.2 | A V X | A V X 2 | M e m | V G A | |||||||||||||||||||||||
| Turion 64 X2 TL-60 | 2 | 2000 |  | 400 DDR | 10,0 | Trinidad | 128 | 512 | --- | 90 | 0,0°C | Sockel S1 | 1,100 | 35,0 |  | | | | | | | | | | | | |||||||||||||||||||||||
| Turion 64 X2 TL-56 | 2 | 1800 | | 400 DDR | 9,0 | Trinidad | 128 | 512 | --- | 90 | 0,0°C | Sockel S1 | 1,100 | 33,0 | | | | | | | | | | | | | |||||||||||||||||||||||
| Turion 64 X2 TL-52 | 2 | 1600 | | 400 DDR | 8,0 | Trinidad | 128 | 512 | --- | 90 | 0,0°C | Sockel S1 | 1,100 | 31,0 | | | | | | | | | | | | | |||||||||||||||||||||||
| Turion 64 X2 TL-50 | 2 | 1600 | | 400 DDR | 8,0 | Tylor | 128 | 256 | --- | 90 | 0,0°C | Sockel S1 | 1,100 | 31,0 | | | | | | | | | | | | | |||||||||||||||||||||||
| Quelle: Prozessorlisten * Cache addiert | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Technischer Überblick
- Hersteller: AMD
- Modell: Turion 64 X2
- Erschienen Mai 2006
- Taktraten: ab 1600 MHz
- CPU-Kern: Tylor, Trinidad
- HyperTransport mit 800 MHz (HT800)
- Sockel S1
- Technologie: 0,09µm
- L1-Cache: 2 x 128 KB
- L2-Cache: 1 MB (Trinidad, 2*512 KB), 512 KB (Taylor, 2*256 KB)
- Dual-Core-CPU
- MMX, Extended 3DNow!, SSE, SSE2, SSE3, AMD64, PowerNow!, NX-Bit, Pacifica
- AMD64-Technologie
Benchmarks
Das aktuelle Flagschiff Turion 64 X2 TL-60 tritt gegen die Dual-Core-Konkurrenz aus dem Hause Intel. Außerdem sind auch Single-Core-Modelle (Pentium M, Turion 64 ML) im Rennen. Im Benchmark 3DSMAx7 verliert der AMD Turion 64 X2 deutlich gegen die CoreDuo-Modelle aus dem Hause Intel, kann sich aber gegen alle Single-Core-Modelle durchsetzen.
Bei der Komprimierung in das DiVX-Format ist der Pentium M überraschend stark und führt das Feld an. Der Turion 64 X2 TL-60 kann immerhin das etwas langsamere Intel-Modell CoreDuo T2400 einholen.
Bei Umwandeln von WAV-Files in das MP3-Format wieder ein ganz anderes Bild: Der Single-Core Turion 64 ML-40 führt das Feld an, die Dual-Core-Modelle CoreDuo finden sich auf den hinteren Plätzen wieder. Der Turion 64 X2 TL-60 platziert sich im Mittelfeld.
Hieraus kann man schließen, dass es von der verwendeten Software abhängig ist, wie stark der jeweilige Prozessor ist. Fehlt die Optimierung für Dual-Core-Prozessoren, können diese nicht ihr volles Leistungspotential ausspielen.