Anleitung zur Installation einer RT2500 WLAN-Karte

In der heutigen Zeit sind Notebooks sehr verbreitet und gerade Notebook-Besitzer benötigen eine drahtlose Verbindungsmöglichkeit, um in den vollen Genuss der Mobilität zu gelangen. Das wohl beliebteste drahtlose Übertragungsmedium ist definitiv Wireless LAN, kurz WLAN.

Aber nicht nur Notebook-Besitzer profitieren von dem drahtlosen Übertragungsmedium WLAN, sondern auch immer mehr Desktop-PC`s werden im heimischen Netzwerk per Funk miteinander verbunden. In diesem Artikel wird beschrieben, wie man eine WLAN-Karte unter Linux installiert und konfiguriert.

Anleitung

Die Installation einer WLAN-Karte besteht aus folgenden Schritten: 1.) Treiber installieren bzw. im Kernel aktivieren, 2.) Startscripte konfigurieren und 3.) Einstellungen für die WLAN-Karte vornehmen. An sich stellt die Installation einer WLAN-Karte keine größere Probleme dar, wobei sogar bei den "großen" Distributionen wie Suse, Mandriva oder Fedora bereits den Großteil der Arbeit die distributionsspezifischen Tools übernehmen.

In diesem Artikel soll aber gezeigt werden, wie man eine WLAN-Karte manuell installieren kann. Die Hardware-Konfiguration ist ein ECS 532 Notebook mit einem Transmeta TM8600 1,0 Ghz, 256 MB DDR, 40 GB HDD und Gentoo-Linux 2005.0 mit 2.6.11 Kernel. Die zu installierende WLAN-Karte ist eine Gigabyte GN-WIKG Mini PCI Karte 54 MBit/s mit RT2500 Chipsatz.

Treiber installieren

Bei jeder neuen Hardware, die man in den Rechner einbaut, muss man natürlich zuerst die Treiber installieren. Sollte die jeweilige Hardware nicht automatisch erkannt werden, so schaut man als erstes nach, ob sie nicht vom Kernel unterstützt wird. Dazu wechselt man mit "cd" in das /usr/src/linux Verzeichnis (Hinweis: die Kernel-Sources müssen natürlich installiert sein. Wenn nicht, nachholen!). Mit "make menuconfig" kann man nun Einstellungen am Kernel vornehmen.

Die grundlegenden Einstellungen, unabhängig davon, ob die WLAN-Karte vom Kernel unterstützt wird oder man einen Treiber nachträglich installieren muss, sind folgende:

<device>

Networking support --->

Wireless LAN (non-hamradio) --->

[*] Wireless LAN drivers (non-hamradio) & Wireless Extensions</device>

Nun kann man überprüfen, ob in der gleichen Sektion im Kernel die jeweilige WLAN-Karte unterstützt wird. Wenn ja, selektiert man den Treiber und kompiliert in den Kernel. Das wäre die einfachste Möglichkeit.

Sollte die Hardware vom Kernel nicht unterstützt werden, so muss man auf einen Treiber des Herstellers zurückgreifen (in der Hoffnung, dass dieser auch einen Treiber für Linux anbietet) oder einen Windows-Treiber mit Hilfe von ndiswrapper installieren. Da der RT2500-Chipsatz unter Linux sehr gut unterstützt wird und sogar in der Software-Verwaltung (Portage) von Gentoo enthalten ist, kann der Treiber nun mittels "emerge" installiert werden. Anwender einer anderen Distribution müssen sich den Sourcecode selbst herunterladen und die Anleitung zum Installieren befolgen. Den Treiber für den RT2500 kann man übrigens hier herunterladen: http://rt2x00.serialmonkey.com/.

Installation des Treibers unter Gentoo:

ACCEPT_KEYWORDS="~x86" emerge =net-wireless/rt2500-1.1.0_beta2

Allgemeine Installation:

tar -xvzf rt2500-1.1.0-b2.tar.gz
make
make install

Nach dem erfolgreichen Kompilieren steht uns nun das Modul "rt2500" zur Verfügung. Um dieses nun zu laden, benutzen wir "modprobe":

modprobe rt2500

Der Treiber ist nun also geladen und die WLAN-Karte aktiv. Damit man nicht bei jedem Neustart das Modul erneut laden muss, kann man es automatisch laden. Dazu trägt man einfach rt2500 mit einem Editor in die /ect/modules.autoload/kernel-2.6 ein.

WLAN-Karte konfigurieren

Der erste Schritt ist getan, denn der Treiber ist installiert und die WLAN-Karte aktiv. Jetzt muss diese noch konfiguriert werden, damit man sie auch nutzen kann. Wer kein grafisches Tool zur Konfiguration hat, der muss diese manuell machen, was aber auch kein Problem darstellen sollte.

Auf dem Linux-System sollten die Wireless-Tools installiert sein, damit man mit dem Befehl "iwconfig" die WLAN-Karte konfigurieren kann. Auf wessen System dieser Befehl unbekannt ist, sollte die Wireless-Tools nachinstallieren. Wenn man iwconfig eingibt, sollte die WLAN-Karte angezeigt werden:

ra0       RT2500 Wireless  ESSID:""  
Mode:Managed Frequency=2.412 GHz Bit Rate:1 Mb/s
RTS thr:off Fragment thr:off
Encryption key:off
Link Quality:0 Signal level:0 Noise level:0
Rx invalid nwid:0 Rx invalid crypt:0 Rx invalid frag:0
Tx excessive retries:0 Invalid misc:0 Missed beacon:0

Iwconfig zeigt uns alle wichtigen Informationen zur WLAN-Karte, unter anderem auch, dass die WLAN-Karte unter dem Namen ra0 geführt wird. Der Name kann unterschiedlich sein, beispielsweise wlan0. Nun tragen wir in der /etc/conf.d/net unsere WLAN-Karte ein:

...
iface_eth0="192.168.0.2 broadcast 192.168.0.255 netmask 255.255.255.0"
iface_ra0="192.168.1.1 broadcast 192.168.0.255 netmask 255.255.255.0"
...

Nun benutzen wir einfach das Init-Script unserer ersten Netzwerkkarte und setzen einen symbolischen Link:

cd /etc/init.d
ln -s net.eth0 net.ra0
rc-update add net.ra0 default

"rc-update add net.ra0 default" bedeutet, dass bei jedem Neustart die WLAN-Karte gestartet wird. Möchte man dies nicht, so führt man diesen Befehl einfach nicht aus und startet die WLAN-Karte manuell:

/etc/init.d/ra0 status  # Status der WLAN-Karte abfragen
/etc/init.d/ra0 start # WLAN-Karte starten
/etc/init.d/ra0 restart # WLAN-Karte neustarten
/etc/init.d/ra0 stop # WLAN-Karte stoppen

Als nächstes konfigurieren wir die WLAN-Karte (für weitere Informationen einfach iwconfig -h eintippen):

iwconfig ra0 ESSID home  # SSID setzen
iwconfig ra0 mode managed # Auf Infrastructure Mode setzen
iwconfig ra0 rate 54M # Übertragung einstellen

Wer die IP-Adresse der WLAN-Karte per DHCP beziehen möchte, der kann sich zusätzlich noch dhcpcd installieren.