Stromverbrauch der einzelnen Komponenten eines Notebooks

Das Ziel beim Bau eines Notebooks ist natürlich auch eine gute Performance, aber diese darf nicht allzu stark zur Lasten der Mobilität gehen. Prozessoren werden immer schneller, die PC-Spiele zwingen die Industrie zu immer komplexeren Grafikkarten und der Monitor sollte auch immer möglichst groß sein. Für die herkömmlichen Desktop-Systeme stellen die immer komplexer werdenden Computer-Komponenten keine Probleme dar und der Anwender freut sich über die hervorragende Leistungsfähigkeit seines Systems.

Bei der Herstellung von Notebooks bringt die stetig ansteigende Leistungsfähigkeit der Komponenten einige Probleme mit sich, denn der Stromverbrauch steigt enorm. Vor allem moderne High-End-Prozessoren wirken oftmals wie ein kleines Heizkraftwerk und verbrauchen enorm viel Strom und produzieren eine Menge Wärme. Für Desktop-Systeme kein Problem, aber bei einem Notebook, welches nur ein geringes Platzangebot und eine endliche Stromquelle bietet, geht das auf kosten der Mobilität.

Prozessor als größter Stromfresser

Was bringt es einem Notebook-Besitzer, wenn der Akku gerade einmal eine Stunde hält? Die Mobilität des Notebooks geht verloren. Doch viele Anwender möchten einen leistungsstarken, aber auch günstigen Laptop haben. Beides unter einen Hut zu bekommen, endet oftmals darin, dass man herkömmliche Desktop-Komponenten verbaut, was man vor allem für die Prozessoren sagen kann. Anders als Mobile Prozessoren besitzen Desktop-Prozessoren keine Stromsparmechanismen und laufen von Hause aus mit einer höheren Kernspannung, verbrauchen somit auch deutlich mehr Strom als mobile Versionen. Der günstige Preis und die höheren Geschwindigkeiten sprechen für, der hohe Stromverbrauch und die laute Kühlung gegen die Desktop-Prozessoren.

Anhand der folgenden Tabelle sieht man den Stromverbrauch eines Low-Voltage-Notebooks, d.h. ein Notebook, dass auf extrem niedrigen Stromverbrauch konzipiert wurde. Hier fällt der Prozessor so gut wie gar nicht auf und der einzige Stromverbraucher sind das Display und das DVD-Laufwerk, sofern dieses in Betrieb genommen wird. Wenn man sich jetzt einmal überlegt, dass ein Intel Pentium 4 3066 Mhz HT um die 90 Watt verbraucht, also mehr als das 10fache wie dieser mobile P3 600 Mhz LV, so wird einem schnell deutlich, dass der Prozessor die Komponente im System ist, die am meisten Strom verbraucht.

Leistungsaufnahme der Komponenten eines Low-Voltage-Notebooks
Komponente Verbrauch [Watt]
Mobile PIII 600 LV 0,8
Chipsatz 440MX 0,65
SDRAM 64 MByte 0,1
Grafikchip 0,5
I/O-Subsystem 0,1
Audio 0,4
Festplatte 0,65
DVD-ROM-Laufwerk 2,51
CardBus-Controller 0,2
Display 2,8
Netzteil 0,72
Diverses 1
   
Gesamt 10,43

Der Intel Pentium 4 3,06 Ghz ist ein Extrem-Beispiel, da er einer der letzten Pentium 4 Prozessoren ist und somit an die Grenze der Belastbarkeit getaktet wird. Trotzdem gibt es viele Notebooks, die mit einem solchen Prozessor bestückt werden, um die Leistungsgier der Endverbraucher zu stillen. Keiner macht sich aber so wirklich Gedanken über die Akkulaufzeit. Aber andere Prozessoren benötigen annähernd so viel Strom, so dass man beim Kauf eines Notebooks schon darauf achten sollte, dass es eine mobile CPU hat. Wie viel Strom die verschiedenen Prozessoren verbrauchen kann man in den Prozessortabellen nachschauen.

Natürlich gilt das, was für hier für die Prozessoren gilt, auch für andere Komponenten wie den Grafikchip oder das Display. Um so schneller, um so größer die Komponenten werden, desto größer wird auch deren Stromverbrauch. Bei den Grafikchips und den Monitoren muss man aber sagen, dass der höhere Stromverbrauch nicht annähernd so stark ins Gewicht fällt, wie der von Prozessoren.