Infos zur Radeon X1800 Mobility: Benchmarks, Technische Daten

Kurz vor und kurz nach dem Jahreswechsel 2005/2006 hat ATI vier Modelle der Radeon X1000er Familie für den Notebookmarkt veröffentlicht. Die langsamen Grafikchips Radeon X1300 Mobility und X1400 Mobility wurden für den billigen Einsteigermarkt konzipiert, um dem Notebook-Anwender einen günstigen Grafikchip anbieten zu können, der gerade noch zum Spielen aktueller 3D-Anwendungen und -Spiele ausreicht. Hier muss sich aber der Anwender mit deutlichen Einschränkungen zufrieden geben.

Radeon X1800 Mobility [M58]

Das erste Modell der Radeon X1000-Serie war die Radeon X1600 Mobility, welche im Dezember 2005 pünktlich zum Weihnachtsgeschäft veröffentlicht wurde. Dieses Modell ist ein klassisches Mainstream-Produkt, welches eine ordentliche Spieleleistung mit einem akzeptablem Preis kombiniert. Für ernsthafte 3D-Spieler ist die Radeon X1600 Mobility das Mindeste, da sie moderne Features mit einer zufriedenstellenden Leistungsfähigkeit anbietet. Die Einsteiger-Modelle wie die Radeon X1300 Mobility sind hauptsächlich für den Office-Bereich geeignet.

Zu guter Letzt hat ATI mit der Radeon X1800 Mobility ein Modell für die ambitionieren 3D-Freaks veröffentlicht. Offiziell spricht ATI von "enthusiastic mobile users" und soll aussagen, dass die Radeon X1800 Mobility ganz klar für mobile 3D-Power steht. Hier wird weniger auf einen geringen Stromverbrauch oder kleinen Raumbedarf, sondern ganz klar auf eine möglichst hohe Grafikleistung geachtet. Somit ist es selbstverständlich, dass die Radeon X1800 Mobility nicht in leichten Subnotebooks, sondern hauptsächlich in so genannten Desktop-Replacement-Systemen eingesetzt wird.

Das neue Flagschiff aus dem Hause ATI ist die Mobility Radeon X1800 XT. Daneben erhältlich ist die "normale" Mobility Radeon X1800, welche technisch gesehen identisch zur Mobility Radeon X1800 XT ist, sich aber in den Taktraten und Anzahl der Pixelpipelines unterscheidet. Ziel seitens ATI ist es, sich gegen die Nvidia Geforce GO 7800 GTX zu behaupten und den Marktanteil von High-End-Grafikchips zu verteidigen. Geht man von den Leistungsdaten aus, positioniert sich die Mobility Radeon X1800 XT zwischen der Desktop-Radeon X1800 XT und XL.

Technische Daten

Die Radeon X1800 Mobility, auch unter dem Codenamen M58 bekannt, basiert auf der Desktop-Radeon X1800 XT und verfügt demnach über alle Features und Fähigkeiten des High-End-Chips aus dem Desktop-Markt. Die Vorgehensweise, einen Desktop-Grafikchip mit stromsparenden Funktionen auszustatten und diesen im mobilen Bereich anzubieten, erspart dem Grafikchiphersteller Entwicklungs- und Produktionskosten, was sich zum einen positiv auf den Verkaufspreis und zum anderen auf die Komplexität bzw. technischen Features auswirkt.

Radeon X1800 Mobility [M58]

Der Kern der Radeon X1800 Mobility wird im neueren 0,09µm-Verfahren hergestellt, so dass das alte 0,13µm low-k-Verfahren, wie es zuletzt noch bei der Radeon X800 Mobility eingesetzt wurde, abgelöst wird. Mit ungefähr 312 Millionen Transistoren ist die Radeon X1800 Mobility ein sehr komplexer Grafikchip und zeigt, dass mobile High-End-Grafikchips sich lange nicht mehr vor den High-End-Modellen aus dem Desktop-Markt verstecken müssen.

Radeon X1800 Mobility [M58]

Wie bereits in der Einleitung dieses Artikels erwähnt, gibt es neben der Radeon X1800 XT Mobility noch eine "normale" Radeon X1800 Mobility. Beide Varianten unterscheiden sich in den Taktraten für Chip und Speicher. Liegt der Speichertakt bei der Radeon X1800 XT Mobility bei 550 MHz, so wurde dieser bei der normalen Variante auf 450 MHz herabgesetzt. Ähnlich ist es bei den Taktraten für den Speicher: 1300 MHz DDR (Radeon X1800 XT Mobility) anstatt nur 1000 MHz DDR (Radeon X1800 Mobility) wird sich bei aufwendigen 3D-Spielen doch bemerkbar machen, da der Speicherdurchsatz oftmals den Flaschenhals darstellt. Zu den Taktraten sei aber erwähnt, dass die Notebook-Hersteller letztendlich den Speicher- und Chiptakt festlegen, da sie für die Kühlung und den stabilen Betrieb zuständig sind. Somit unterscheiden sich die Taktraten in den unterschiedlichen Notebooks leicht.

Neben den Taktraten unterscheidet sich die XT- von der herkömmlichen Version auch noch in der Anzahl der Pixelpipelines. Kann die Radeon X1800 XT Mobility noch auf volle 16 Pixelpipelines zurückgreifen, so sind es bei der "normalen" Radeon X1800 Mobility nur noch 12 Pipelines. Somit wird die Radeon X1800 Mobility in shaderlastigen 3D-Spielen gegenüber der XT-Version spürbar abfallen. Bei den Vertex-Shadern hat ATI keine Einschränkungen vorgenommen. Beide Modelle verfügen über insgesamt 8 Vertex-Shader-Einheiten.

Bei einer High-End-Karte wie die Radeon X1800 Mobility ist natürlich moderner GDDR-3-Speicher absolute Pflicht. In der Regel werden Notebook-Systeme angeboten, in denen Radeon X1800 Mobility Grafikchips mit 256 MB Speicher vom Typ GDDR-3 arbeiten. Auch eine 256 Bit breite Speicheranbindung sind für hohe Speicherdurchsatzraten unabdingbar und somit besitzen beide Modelle über ein solches Speicherinterface. Als Grafikschnittstelle dient die PCI-Express-Schnittstelle, welche langsam aber sicher die gute alte AGP-Schnittstelle komplett aus dem Markt verdrängt hat.

Technischer Vergleich
Radeon X800 Mobility Radeon X300 Mobility Radeon X1300 Mobility Radeon X1400 Mobility Radeon X1600 Mobility Radeon X1800 Mobility Radeon X1800 XT Mobility
Core M28 M22 M52 M54 M56 M58 M58
Herstellung 0,13µm low-k 0,13µm low-k 0,09µm 0,09µm 0,09µm 0,09µm 0,09µm
Vertex-Einheiten 6 2 2 2 5 8 8
Pixelpipelines 12 4 4 4 12 12 16
Chiptakt 400 Mhz 350 Mhz 350 Mhz 445 Mhz 470 Mhz 450 Mhz 550 Mhz
Speichertakt 800 Mhz DDR 600 Mhz DDR 500 Mhz DDR 500 Mhz DDR 940 Mhz DDR 1000 Mhz DDR 1300 Mhz DDR
int. Speicher 256 MB DDR 64 MB DDR 64/128 MB DDR2 64/128 MB DDR2 256 MB DD3 256 MB DD3 256 MB DD3
Speicheranbindung 256 Bit 128 Bit 128 Bit 128 Bit 128 Bit 256 Bit 256 Bit
Interface PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe

Neben DirectX 9c unterstützt die Radeon X1800 Mobility das neue HDR-Rendering, 2x/4x/6x Anti-Aliasing, 2x/4x/8x/16x Anisotropische Filterung, Verlustfreie Z-Komprimierung (bis zu 48:1) und die neu eingeführte Avivo-Video- und Anzeige-Architektur für beschleunigte MPEG-2, MPEG-4, DivX, WMV9, VC-1, and H.264 Darstellung. Das Stromsparfeature PowerPlay befindet sich bei der Radeon X1800 Mobility nun in der Version 6.

Technische Übersicht

     

  • Modell: Radeon X1800 Mobility
  • Codename: M58
  • Transistoren: 312 Millionen
  • Erschienen: Januar 2006
  • Chiptakt: 450 MHz
  • Speichertakt: 1000 MHz DDR-3
  • Speicher: 256 MB DDR-3
  • Speicherinterface: 256 Bit
  • Pixel-Shader-Pipelines: 12
  • Vertex-Shader-Pipelines: 8
  • Herstellung: 0,09µm
  • DirectX: 9c
  • Schnittstelle: PCI-Express
  • 2x/4x/8x/16x Anisotropic Filtering modes
  • 2x/4x/6x Anti-Aliasing modes
  • SMOOTHVISION HD
  • SMARTSHADER HD
  • HyperZ HD
  • POWERPLAY 6.0
  • VPU RECOVER II
  • Avivo-Video- und Anzeige-Architektur
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  • Modell: Radeon X1800 XT Mobility
  • Codename: M58
  • Transistoren: 312 Millionen
  • Erschienen: Januar 2006
  • Chiptakt: 550 MHz
  • Speichertakt: 1300 MHz DDR-3
  • Speicher: 256 MB DDR-3
  • Speicherinterface: 256 Bit
  • Pixel-Shader-Pipelines: 16
  • Vertex-Shader-Pipelines: 8
  • Herstellung: 0,09µm
  • DirectX: 9c
  • Schnittstelle: PCI-Express
  • 2x/4x/8x/16x Anisotropic Filtering modes
  • 2x/4x/6x Anti-Aliasing modes
  • SMOOTHVISION HD
  • SMARTSHADER HD
  • HyperZ HD
  • POWERPLAY 6.0
  • VPU RECOVER II
  • Avivo-Video- und Anzeige-Architektur
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Benchmarks

Benchmark Radeon X1800 Mobility [M58]

Der Hauptkonkurrent der Radeon X1800 XT Mobility ist ganz klar die Geforce GO 7800 GTX aus dem Hause Nvdia. Im 3D Mark 05 bei einer Monsterauflösung von 1600x1050 mit 4fachem AntiAliasing und 16facher anisotropischer Filterung wird ganz klar deutlich, dass die Radeon X1800 XT Mobility ein absoluter High-End-Grafikchip ist. 5123 Punkte sind zwar nicht besonders viel, bedeutet aber, dass der Benchmark weitestgehend ruckelfrei durchlaufen wurde.

Leistungsmäßig ist die Radeon X1800 XT Mobility schneller als eine Geforce GO 7800 GTX. Nvidia hat aber ein Ass im Ärmel und bietet die Möglichkeit an, zwei Geforce GO 7800 GTX-Karten im SLI-Verbund arbeiten zu lassen, was sich natürlich in einer deutlichen Leistungsfähigkeit widerspiegelt. Die Geforce GO 7800 GTX SLI kann sich deutlich von den Single-Versionen absetzen.

Benchmark Radeon X1800 Mobility [M58]

Doom 3 zeigt die gleichen Ergebnisse wie im 3D Mark 05. Alle Modelle zeigen, dass sie über genügend Leistungsreserven verfügen, um aktuelle 3D-Games in hoher Qualität flüssig darzustellen. Auch in Doom 3 kann sich die Geforce GO 7800 GTX im SLI-Verbund gegen die Radeon X1800 XT Mobility und Geforce GO 7800 GTX behaupten.